Erschienen in:
07.05.2019 | Distale Radiusfraktur | Tipps und Tricks
Refixierung des Musculus pronator quadratus mit einem Teil des M.-brachioradialis-Ansatzes bei der palmaren Plattenosteosynthese einer distalen Radiusfraktur
verfasst von:
PD Dr. B. Hohendorff, F. Unglaub, C. K. Spies, L. P. Müller, C. Ries
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Das Problem
Eine stabile Refixierung des Musculus pronator quadratus (PQ) bei der palmaren Plattenosteosynthese einer distalen Radiusfraktur ist oft schwierig.
Die Lösung
Ablösung des PQ mit einem kräftigen bindegewebigen radialen Rand, bestehend aus dem radialen Anteil des Dachs des 1. Strecksehnenfachs und dem palmaren Schenkel des M.-brachioradialis-(BR-)Sehnenansatzes; stabile Refixierung des PQ und vollständige Bedeckung einer palmaren Platte nach Osteosynthese einer distalen Radiusfraktur.
Operationstechnik
Radiopalmarer Zugang zwischen A. radialis und M. flexor carpi radialis Sehne und Darstellung des PQ; scharfe Präparation unterhalb der A. radialis zum 1. Strecksehnenfach, das eröffnet wird; Weghalten der Sehne des M.-abductor pollicis longus und des M. extensor pollicis brevis nach dorsoradial; Darstellen des flächigen Ansatzes der BR-Sehne am Boden des 1. Strecksehnenfachs; hälftige Tenotomie des BR-Sehnenansatzes im Faserverlauf von distal nach proximal und Ablösen des palmaren Schenkels zusammen mit der PQ; Durchtrennen des palmaren Schenkels des BR-Sehnenansatzes am Übergang zur freien BR-Sehne; Ablösen des PQ vom distalen Radius; nach Reposition der Fraktur und Osteosynthese Refixation des PQ mit vollständiger Bedeckung der palmaren winkelstabilen Platte durch geringfügige Transposition nach distal.
Ergebnisse
Die Refixierung des PQ zusammen mit einem Teil des BR-Sehnenansatzes und leichter Transposition nach distal ist eine verlässliche Methode zur Bedeckung einer palmaren Platte. Die Technik könnte zum Schutz der Fingerbeugesehnen vor Irritation und/oder Ruptur beitragen.