Erschienen in:
01.06.2004 | Originalien
Präklinische Sicherung der Atemwege
Erfolgsraten und Komplikationen
verfasst von:
Dr. med. A. Thierbach, T. Piepho, B. Wolcke, S. Küster, W. Dick
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 6/2004
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Zusammenfassung
Hintergrund
Oxygenierung und Ventilation sowie der Schutz vor Aspiration haben für Notfallpatienten eine hohe Priorität. Die präklinischen Verhältnisse sind jedoch mit denen der klinischen Anästhesie nicht vergleichbar. Spezifische Daten über die Häufigkeit von potenziell lebensbedrohlichen Komplikationen und weniger gravierenden unerwünschten Ereignissen im Rahmen der Sicherung der Atemwege durch Notärzte liegen bisher nicht vor.
Material und Methoden
In einer prospektiven Untersuchung wurden in einem Zeitraum von 36 Monaten alle—überwiegend durch Notärzte—getroffenen Maßnahmen zur präklinischen Sicherung der Atemwege mit ihren Auswirkungen auf die Patienten erfasst.
Ergebnisse
Insgesamt konnten 598 Patienten in die Studie eingeschlossen werden; bei allen wurden die Atemwege erfolgreich gesichert. In bis zu 3 Versuchen wurden 98,5% der Patienten orotracheal intubiert, bei 84,6% war lediglich 1 Intubationsversuch erforderlich, 9 Patienten bedurften eines anderen Verfahrens der präklinischen Sicherung der Atemwege, wie des Kombitubus. Über 80% der Maßnahmen verliefen ohne Komplikationen oder unerwünschte Ereignisse, potenziell lebensbedrohliche Komplikationen traten mit insgesamt 9% selten auf.
Schlussfolgerung
Erfolgt die präklinische Sicherung der Atemwege durch in der Sicherung der Atemwege qualifizierte Notärzte, ist mit geringer Komplikations- und hohen Erfolgsrate zu rechnen.