Erschienen in:
01.07.2005 | Trends und Medizinökonomie
Universitätskliniken im Spannungsfeld des Krankenhausmarktes
verfasst von:
PD Dr. med. C. E. Schmidt, J. Möller, U. Hesslau, M. Bauer, T. Gabbert, B. Kremer
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 7/2005
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Zusammenfassung
In den letzten Jahren manifestierte sich im deutschen Gesundheitssystem ein Trend zu stärkerer Ökonomisierung. Damit ist eine Intensivierung des Wettbewerbs zwischen den Krankenhäusern verbunden. Die Folge ist, dass Krankenhäuser ihre Position am Markt erkämpfen und behaupten müssen. Bei den Universitätskliniken kommt erschwerend hinzu, dass sie als Forschungs- und Lehreinrichtungen in diesem Wettbewerb mit ungünstigen Kostenstrukturen arbeiten müssen. Zusätzlich wird dieser Wettbewerbsnachteil durch die gesetzlich vorgegebene Verpflichtung zur Sicherung der Maximalversorgung der Bevölkerung verschärft. Diese Verpflichtung bringt eine ungünstige Erlössituation mit sich. Vor dem Hintergrund knapper Finanzmittel werden daher in jüngster Zeit auch Universitätskliniken zur Privatisierung ausgeschrieben.
Eine Alternative zur Privatisierung von Kliniken ist die Änderung der Rechtsform zur Kapitalgesellschaft oder zur Stiftung öffentlichen Rechts nach amerikanischem Vorbild. Darüber hinaus bieten „public private partnerships“ (PPPs) eine Alternative, um externes Kapital an die Klinik zu führen, ohne auf Mitspracherechte zu verzichten. Schließlich können Universitätskliniken auch eine strategische Neuausrichtung durchführen und vergleichbar zu privaten Trägern Rationalisierungspotenziale durch Restrukturierungen, z. B. in den Segmenten medizinische Versorgung, Forschung und Personal, realisieren. Entscheidend ist jedoch, dass Universitätskliniken eigene Initiativen und Entwicklungen starten. Dafür werden in diesem Beitrag mehrere Handlungsoptionen aufgezeigt.