Erschienen in:
01.10.2005 | Originalien
Optimierte Positionierung zentraler Venenkatheter durch eine modifizierte Anwendung der intravasalen Elektrokardiographie
Validierung mithilfe der transösophagealen Echokardiographie
verfasst von:
Dr. W. Schummer, C. Schummer, C. Schelenz, P. Schmidt, R. Fröber, E. Hüttemann
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 10/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ein etabliertes Verfahren der Lagekontrolle zentralvenöser Katheter (ZVK) ist die sog. intraatriale Elektrokardiographie. Bislang wird eine intraatriale Position angenommen, wenn die P-Welle signifikant erhöht ist. In früheren Studien konnte jedoch gezeigt werden, dass eine P-Amplituden-Erhöhung auch bei extraatrialen, extravasalen oder intraarteriellen Fehllagen in der Aorta ascendens auftritt. Daher evaluierten wir einen modifizierten Ansatz zur Platzierung der ZVK-Spitze bei Auftreten der maximalen P-Wellen-Amplitude mithilfe der transösophagealen Echokardiographie (TEE).
Patienten und Methode
In dieser prospektiven randomisierten Studie wurden bei jeweils 100 Patienten die rechte bzw. die linke V. jugularis interna kanüliert. Die Katheterspitze wurde mithilfe des Elektrokardiogramms (EKG) platziert. Der Katheter wurde an der Stelle fixiert, an der die P-Welle die größte Amplitude erreichte. Die Einführtiefe wurde notiert. Mit Hilfe der TEE wurde die Lage der ZVK-Spitze in Relation zur Crista terminalis bestimmt.
Ergebnisse
Mithilfe der intraatrialen Elektrokardiographie konnte immer eine maximale P-Welle definiert werden. Alle ZVK-Spitzen lagen innerhalb einer Distanz von ± 0,5 cm zur Basis der Crista terminalis am Übergang der V. cava sup. zum rechten Vorhof. Radiologisch lagen alle Katheter zudem parallel zum Verlauf der V. cava superior.
Schlussfolgerung
Die maximale P-Wellen-Amplitude (Einthoven-II-Ableitung) wird bereits im Vorhofeingang abgeleitet. Dies erklärt, dass im Gegensatz zur üblichen Methode der EKG-gestützten ZVK-Positionierung unser Ansatz regelhaft in einer korrekten Lage der Katheterspitze am Übergang zum rechten Vorhof mit parallelem Verlauf des Katheters zur V. cava superior resultierte.