Erschienen in:
01.01.2006 | Allgemeinanästhesie
Die Aufgabe der Anästhesiologie bei der Umsetzung operativer „Fast track-Konzepte“
Darstellung am Beispiel der Fast-track-Kolonchirurgie
verfasst von:
PD Dr. med. M. Hensel, W. Schwenk, A. Bloch, W. Raue, S. Stracke, T. Volk, C. v. Heymann, J. M. Müller, W. J. Kox, C. Spies
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 1/2006
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Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit werden Grundlagen und Ergebnisse der „Fast-track-Rehabilitation“ bei 208 Patienten vorgestellt, die sich in der Charité einem elektiven kolonchirurgischen Eingriff unterzogen haben. Dabei wird das Hauptaugenmerk auf anästhesiologische Aspekte dieses multimodalen Konzeptes gerichtet. Dazu gehören Modifikationen der prä- und postoperativen Flüssigkeits- und Nahrungskarenz, eine opioidsparende Analgesie unter Verwendung thorakaler Periduralkatheter und Nichtopioidanalgetika, die Anwendung kurz wirkender und gut steuerbarer Anästhetika sowie die Einhaltung der Prinzipien von Normothermie und Normovolämie. Im Vergleich zu den Outcome-Daten vor Einführung der Fast-track-Rehabilitation ist es gelungen, die postoperative Rekonvaleszenz zu beschleunigen und die Rate allgemeiner postoperativer Komplikationen deutlich zu vermindern. So konnte die durchschnittliche postoperative Verweildauer nach Kolonresektionen von 12 Tagen auf 5 Tage reduziert werden. Die Inzidenz allgemeiner Komplikationen, wie Pneumonie, Harnwegsinfekt, Ulkusblutung, renale, zerebrale und kardiale Funktionsstörungen, konnte von 20% auf 7% reduziert werden. Die Häufigkeit chirurgischer Komplikationen blieb mit 17% (u. a. 8% Wundheilungsstörungen und 3% Anastomoseninsuffizienzen) ungefähr gleich und entspricht damit den in der Literatur für laparoskopisch-kolonchirurgische Eingriffe angegebenen Daten.