Erschienen in:
01.02.2007 | Notfallmedizin
Vasopressin zur Therapie eines therapierefraktären traumatisch-hämorrhagischen Schocks
Die VITRIS.at-Studie
verfasst von:
H.G. Lienhart, Prof. Dr. V. Wenzel, M.Sc., J. Braun, V. Dörges, M. Dünser, A. Gries, W.R. Hasibeder, M. Helm, R. Lefering, T. Schlechtriemen, H. Trimmel, H. Ulmer, W. Ummenhofer, W.G. Voelckel, C. Waydhas, K. Lindner
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 2/2007
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Zusammenfassung
Im therapierefraktären traumatisch-hämorrhagischen Schock ist eine Stabilisierung des Blutdrucks mit aggressiver Volumengabe und Katecholaminen teilweise nicht mehr möglich. In diesen Zuständen konnten mit Vasopressin in experimentellen Untersuchungen und in Fallserien eine Steigerung des arteriellen Blutdrucks, eine Umverteilung des noch zirkulierenden Blutvolumens Richtung Herz und Gehirn sowie ein verminderter Bedarf an Volumenersatzmitteln gezeigt werden. Um zu untersuchen, ob diese Ergebnisse auf die Schocktherapie im Rettungsdienst übertragen werden können, bereiten wir eine internationale, multizentrische, randomisierte Studie vor, die die Gabe von Vasopressin (10 IU i.v.) mit der Injektion von Kochsalzplacebo in bis zu 3 aufeinanderfolgenden Injektionen in jeweils mindestens 5-minütigem Abstand miteinander vergleichen soll. Aufgenommen werden erwachsene Patienten, die einen außerklinischen traumatisch-hämorrhagischen Schock (definiert als systolischer Blutdruck <90 mmHg) erleiden, der nach 10 min einer Standardschocktherapie (Volumengabe, Atemwegssicherung, Katecholamingabe) persistiert. Das Zeitfenster zur Aufnahme schließt sich 30 min nach dem Eintreffen des ersten Notarztes. Es werden ca. 40 Rettungshubschrauberstationen in Deutschland, Holland, Tschechien, Portugal, Österreich und der Schweiz an dieser Studie teilnehmen. Ausschlusskriterien sind eine terminale Erkrankung, kein intravenöser Zugang, Minderjährigkeit, Unfallzeitpunkt >60 min vor Eintreffen des Notarztes, Kreislaufstillstand beim Eintreffen, unbehandelter Spannungspneumothorax oder unbehandelte Herzbeuteltamponade sowie eine bekannte Schwangerschaft. Der primäre Endpunkt der Studie wird die Rate an Krankenhauseinlieferungen sein; sekundäre Endpunkte sind Hämodynamik, Bedarf an Volumenersatzmitteln und Krankenhausentlassungsrate.