Erschienen in:
01.06.2007 | Medizin aktuell
Präoperative Blutungsanamnese
Empfehlungen der Arbeitsgruppe perioperative Gerinnung der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin
verfasst von:
G. Pfanner, J. Koscielny, T. Pernerstorfer, M. Gütl, P. Perger, D. Fries, N. Hofmann, P. Innerhofer, W. Kneifl, L. Neuner, H. Schöchl, Prof. S.A. Kozek-Langenecker
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 6/2007
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Zusammenfassung
Der Großteil unerwarteter Blutungen in der perioperativen Phase ist auf Störungen der primären Hämostase – angeboren oder als Folge von Medikamenteneinnahme – zurückzuführen. Dennoch werden in der klinischen Routine die Standardtests der Gerinnung [aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT) und Thromboplastinzeit („prothrombin time“, PT)] erhoben, mit denen das Blutungsrisiko nicht beurteilt werden kann. Die Arbeitsgruppe für perioperative Gerinnung (AGPG) der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) empfiehlt daher die Verwendung eines standardisierten Fragebogens zum Blutungsrisiko als Teil der anästhesiologischen Patientenaufklärung. Gesunde Patienten der American-Society-of-Anesthesiologists- (ASA-)Klassen I und II mit einem unauffälligen Ergebnis dieser Untersuchung und ohne vorhersehbares Transfusionserfordernis benötigen keine Standardtests der Blutgerinnung. Bei allen anderen Patienten – also Patienten, die gerinnungsrelevante Medikamente einnehmen, oder solchen, die nicht imstande sind, verwertbare Angaben zu machen, empfiehlt die AGPG folgende Parameter zu bestimmen: Thrombozytenzahl, Thrombozytenfunktionstest, aPTT, PT, Fibrinogenspiegel.