Erschienen in:
01.02.2009 | Notfallmedizin
„Manchester Triage System“
Prozessoptimierung in der interdisziplinären Notaufnahme
verfasst von:
Dr. O. Schellein, F. Ludwig-Pistor, D. H. Bremerich
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Im Zusammenhang mit der Neuorganisation der zentralen Notaufnahme (ZNA) des St. Vincenz Krankenhauses, Limburg, sollte eine Optimierung von Patientenzufriedenheit und Behandlungsqualität erreicht werden, insbesondere sollte die Einschätzung der Behandlungsdringlichkeit von Patienten durch das Pflegepersonal verbessert werden. Dazu wurde ein strukturiertes Triage-System („Manchester Triage System“, MTS) eingeführt, bei dem eine symptombasierte Einteilung der Patienten in 5 Dringlichkeitskategorien vorgenommen wird. Parallel mit der Entwicklung eines EDV-Programms, das eine computergestützte Abarbeitung und Dokumentation des MTS ermöglicht, gelang es, bei 95% der Notfallpatienten eine standardisierte Einschätzung der Behandlungsdringlichkeit zu erreichen. Durch die Verknüpfung der Ergebnisse der Ersteinschätzung mit definierten Handlungsanweisungen und diagnostischen Prozessen wurde der Behandlungsablauf optimiert. Die Zeit vom Erstkontakt des Patienten mit einer Pflegekraft bis zur ersten ärztlichen Sichtung verkürzte sich im Median von 15 auf 10 min. Die Anwendung des standardisierten, dokumentierten und von der Anwendererfahrung unabhängigen Triage-Systems erhöhte die medizinische und die forensische Prozesssicherheit.