Erschienen in:
01.11.2010 | Kasuistiken
Geplante extrakorporale Lungenunterstützung
Verhinderung einer Atemwegskatastrophe
verfasst von:
K. Hackner, Prof Dr. T. Bein, T. Kuehnel, A. Philipp, S. Wittmann, B.M. Graf
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 11/2010
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Zusammenfassung
Die extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) wurde in Deutschland vor 25 Jahren als „Rescue“-Maßnahme bei Patienten mit lebensbedrohlichem, hypoxämischem Lungenversagen an spezialisierten Zentren etabliert. Im hier beschriebenen Fall wurde die ECMO als gezielte Intervention im Sinne einer Sicherungsmaßnahme bei einer 22-jährigen Patientin zur Unterstützung der postoperativen Entwöhnung vom Respirator eingesetzt. Nach aufwendiger plastischer Trachealrekonstruktion bei ösophagotrachealer Fistelbildung wäre ein konventionelles „weaning“ aufgrund zahlreicher anatomisch/physiologischer und operativer Gegebenheiten unter Sicherung des Operationsergebnisses nur mit Akzeptanz eines hohen Risikos durchführbar gewesen, da ein Extubationsversagen wohl eine Atemwegskatastrophe induziert hätte. Nach „elektiver“ Anlage einer venovenösen ECMO ließ sich die Patientin ungefährdet extubieren. Unter bestimmten Bedingungen und nach sorgfältiger Abwägung kann der geplante Einsatz einer extrakorporalen Unterstützung auch außerhalb einer Rescue-Situation sinnvoll sein.