Erschienen in:
01.03.2011 | Originalien
Notärztliche Einsatzdokumentation in der Simulation
Videobasierte Fehleranalyse
verfasst von:
Dr. S. Bergrath, D. Rörtgen, M. Skorning, H. Fischermann, S.K. Beckers, C. Mutscher, J.C. Brokmann, R. Rossaint
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
|
Ausgabe 3/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
In dieser Simulationsstudie sollten mithilfe der videobasierten Fehleranalyse die Inhalte einer papierbasierten notärztlichen Dokumentation mit der Einsatzrealität verglichen werden.
Methode
Zwei standardisierte Szenarien [ST-Elevations-Myokardinfarkt (STEMI) und Polytrauma] wurden von 29 Notarztwagen- (NAW-)Teams am Simulator absolviert. Die Szenarien wurden nach 12 bzw. 14 min beendet. Jeder Notarzt erhielt danach 10 min zur Dokumentation. Videobasiert wurden ausgewählte Dokumentationsmerkmale und alle applizierten Medikamente hinsichtlich der Übereinstimmung von simulierter Einsatzrealität und Dokumentation überprüft.
Ergebnisse
Insgesamt 20 Dokumentationsmerkmale bzw. Aktionen beim STEMI und 16 beim Polytrauma wurden ausgewertet (exklusive Medikationen). STEMI-Szenario: insgesamt 469 Aktionen; 271 (58%) wurden korrekt, 94 (20%) nichtkorrekt und 104 (22%) überhaupt nicht dokumentiert, obwohl die Aktion durchgeführt worden ist. Es erfolgten 140 Medikationen, davon wurden 31 (22%) „nichtkorrekt“ und 14 (10%) trotz Applikation „nicht dokumentiert“. Polytraumaszenario: 401 analysierte Aktionen; 244 (61%) wurden korrekt und 101 (25%) nichtkorrekt dokumentiert. Bei 56 (14%) unterblieb die Dokumentation trotz Durchführung der Maßnahme bzw. Aktion. Bei 138 applizierten Medikationen wurde bei 31 (22%) eine „nichtkorrekte“ und bei 16 (12%) eine „fehlende“ Dokumentation festgestellt.
Schlussfolgerung
Verbesserungen der Dokumentationsqualität müssen erreicht werden. Elektronische Dokumentationssysteme könnten hierbei in Zukunft unterstützen. Dazu sind weitere Studien erforderlich.