Erschienen in:
01.08.2011 | Trends und Medizinökonomie
Intensivverlegung in Niedersachsen
Landesweite bedarfsgerechte und effektive Sicherstellung
verfasst von:
Dr. M. Roessler, D.E.A.A., K. Reinhardt, U. Lühmann, A. Bickel, J. Braun, S. Böhne, B. Gerberding, A. Hamann, M. Homann, M. Monnig, W. Panzer, S. Ruff, A. Flemming
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 8/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seit 2007 gehört in Niedersachsen die Intensivverlegung zu den Aufgaben des Rettungsdienstes. Vor diesem Hintergrund hat sich die Arbeitsgemeinschaft Evaluation Intensivverlegung (AGEIV) gebildet. Durch sie wurden einheitliche Kriterien für die Anforderungen von Intensivtransportmitteln definiert und ein landesweites Monitoring für Intensivverlegungen eingeführt, um zu analysieren, ob die parallel vorgehaltenen Systeme [Intensivtransporthubschrauber (ITH) und Intensivtransportwagen (ITW)] bedarfsgerecht und effizient eingesetzt werden können.
Material und Methoden
Es wurde eine prospektive Verlaufsbeobachtung und Evaluation der Intensivverlegungen in Niedersachsen vom 01.04.2008 bis zum 31.07.2010 durchgeführt.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 6779 Datensätze ausgewertet. Bei 4941 Einsätzen (72,9%) lag der Zielort in Niedersachsen. Durch Rettungshubschrauber (RTH)/ITH wurden 2928 Einsätze (43,2%) und 3851 Einsätze (56,8%) durch ITW durchgeführt. Im Mittel dauerte ein Einsatz 3 h 59 min±2 h 25 min, bodengebunden 4 h 39 min±2 h 23 min und luftgebunden 2 h 21 min±30 min. Alle Systeme erwiesen sich für den Intensivtransport als geeignet. Bei 94,8% der bewerteten Einsätze war die Dringlichkeit zutreffend eingeschätzt; es waren 58,0% der Verlegungen nichtdisponibel. Von den Patienten wurden 76,8% in Kliniken höherer Versorgungsstufe verlegt. Zur Intensivtherapie wurden 51,7% der Patienten und 40,4% zur Operation/Intervention verlegt. Es waren 38,2% der Patienten beatmet, und bei 48,3% wurde ein invasives Monitoring durchgeführt.
Schlussfolgerung
Mit einer begrenzten Zahl von Intensivtransportsystemen, die parallel vorgehalten werden, ist es möglich, Intensivverlegungen bedarfsgerecht durchzuführen, wenn der Einsatz der Rettungsmittel durch eine einheitliche Disposition effektiv und im Sinne der Aufgabenstellung erfolgt. Das kontinuierliche Monitoring mit frühzeitigem Feedback an die Leistungserbringer hilft, zeitnah Korrekturmaßnahmen bei Abweichungen vom gewünschten Ziel einzuleiten.