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Erschienen in: Der Anaesthesist 3/2012

01.03.2012 | Originalien

Universitäre Lehre der Anästhesiologie

Bestandsaufnahme in Deutschland

verfasst von: Dr. N. Hoffmann, G. Breuer, J. Schüttler, A.E. Goetz, G.N. Schmidt

Erschienen in: Die Anaesthesiologie | Ausgabe 3/2012

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Zusammenfassung

Hintergrund

Mit Einführung der neuen Ärztlichen Approbationsordnung in 2003 muss an allen medizinischen Fakultäten in Deutschland erstmalig der verpflichtende Leistungsnachweis im Fach Anästhesiologie erbracht werden. Der Stellenwert des Fachs Anästhesiologie in der studentischen Lehre ist hierdurch deutlich gestiegen. Eine umfassende Erhebung über den Status der Lehre der anästhesiologischen Kliniken wurde seither nicht durchgeführt.

Methode

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) wurde ein standardisierter Fragebogen an alle Lehrstühle für Anästhesiologie in Deutschland versandt. Darin wurden die Rahmenbedingungen und die Struktur der curricularen Lehre insbesondere in Bezug auf Ausbildungsinhalte, Prüfungen, Evaluation und fakultative Lehrangebote untersucht.

Ergebnisse

An der Umfrage beteiligten sich 35 von 36 kontaktierten Ordinariaten. In 66% der Universitätskliniken wird das Fach Anästhesiologie nicht vor dem 4. Studienjahr unterrichtet. An 91% der Lehrstühle für Anästhesiologie wird der Unterricht in Kleingruppen zusätzlich von einer Vorlesung begleitet. Von den Lehrstühlen unterrichten 69% Inhalte aus allen Säulen des Fachs, d. h. in Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie. Die Ausbildung fokussiert sich hierbei auf die Durchführung einer Allgemeinanästhesie. Die Leistungskontrollen erfolgen anhand von schriftlichen Mehrfachantwortenklausuren (91%) und zusätzlich einer mündlichen (63%) und/oder einer praktischen Prüfung (71%). An 71% der Fakultäten beteiligt sich die Anästhesiologie an der Führung und Organisation eines Skills-Labs. In 66% der Fakultäten erreicht die Anästhesiologie in der Evaluation eine Spitzenplatzierung. E-Learning spielt derzeit eine untergeordnete Rolle.

Schlussfolgerung

Diese Untersuchung reflektiert den Status quo der studentischen Lehre der anästhesiologischen Universitätskliniken in Deutschland. Die hier durchgeführte Analyse zeigt deutliche Übereinstimmungen in Struktur, Inhalten und Umsetzungen an den verschiedenen Fakultäten auf. Auf der Basis dieser Bestandsaufnahme können durch Synergien zwischen den Ordinariaten und durch gezielte Fördermaßnahmen der wissenschaftlichen Fachgesellschaft DGAI weitere Verbesserungen in der curricularen Lehre des Fachs erzielt werden.
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10.
Metadaten
Titel
Universitäre Lehre der Anästhesiologie
Bestandsaufnahme in Deutschland
verfasst von
Dr. N. Hoffmann
G. Breuer
J. Schüttler
A.E. Goetz
G.N. Schmidt
Publikationsdatum
01.03.2012
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Die Anaesthesiologie / Ausgabe 3/2012
Print ISSN: 2731-6858
Elektronische ISSN: 2731-6866
DOI
https://doi.org/10.1007/s00101-012-1993-5

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