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Erschienen in:
01.10.2015 | Allgemeinanästhesie
Monitoring von Schmerz, Nozizeption und Analgesie unter Allgemeinanästhesie
Relevanz, aktueller wissenschaftlicher Stand und klinische Praxis
Erschienen in: Die Anaesthesiologie | Ausgabe 10/2015
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Hintergrund
Zur Vermeidung schädlicher Folgen schmerzhafter Reize ist auch unter Allgemeinanästhesie eine adäquate Analgesie erforderlich. Hierbei kann sowohl Über- als auch Unterdosierung negative Auswirkungen haben. Zur optimalen Dosierung bedarf es eines kontinuierlichen Monitorings der Balance zwischen stattfindender Nozizeption und Analgesie.
Methoden
Diese Übersichtsarbeit beschreibt aktuelle Verfahren zum Nozizeptions- und Analgesiemonitoring sowie deren prinzipielle Unterschiede.
Ergebnisse
Nozizeptionsmonitore erfassen durch schmerzhafte Reize ausgelöste organische Veränderungen im Körper und ermöglichen so das Erkennen von überschießender Nozizeption bei unzureichender Analgesie. Analgesiemonitore erfassen nozizeptionsspezifische organische Veränderungen, die durch spezielle Testreize ausgelöst werden und ermöglichen eine präemptive Anpassung der Analgesie, bevor ein klinischer schmerzhafter Reiz erfolgt. Sie erfordern jedoch die Applikation von Teststimuli. Erste Proof-of-concept-Studien konnten bereits das Potenzial der Verfahren demonstrieren, jedoch ist bisher noch für keine der beiden Monitoring-Varianten ein Effekt auf das klinische Langzeit-Outcome von Patienten belegt.
Schlussfolgerungen
Für den routinemäßigen Einsatz von Nozizeptions- und Analgesiemonitoren in der klinischen Praxis bedarf es großer klinischer Studien mit Nachweis eines positiven Langzeit-Outcome-Effekts. Ohne verlässliche Parameter für Nozizeption und Analgesie konnten solche Untersuchungen bisher noch nicht erfolgen. Die Entwicklung der letzten Jahre stimmt zuversichtlich, dass in nicht allzu ferner Zukunft verlässliche Parameter für Nozizeption und Analgesie vorliegen werden, anhand derer die Langzeit-Outcome-Effekte von Nozizeption und Analgesie untersucht werden können.