Erschienen in:
25.10.2018 | Pflege | Originalien
Verkürzung der Versorgungszeit im Trauma-Schockraum für Kinder
Auswirkungen der Einführung eines interdisziplinären Schockraumkonzepts (iTRAPS)
verfasst von:
Dr. med. M. Lehner, F. Hoffmann, B. Kammer, M. Heinrich, L. Falkenthal, D. Wendling-Keim, M. Kurz
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 12/2018
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Zusammenfassung
Einleitung
Die reibungslose, interdisziplinäre Zusammenarbeit ist neben infrastrukturellen und konzeptionellen Planungen eine entscheidende Voraussetzung für die zeit- und prioritätenorientierte Versorgung von schwer verletzten Kindern im Schockraum.
Methodik
Die Versorgungszeit im Schockraum vor und nach Implementierung eines neuen, interdisziplinären Schockraumkonzeptes (iTRAPS: interdicziplinary Trauma Room Algorithm in Pediatric Surgery) wurde als Surrogatparameter für die Prozessqualität analysiert. Eingeschlossen wurden Patienten, welche im Kinder-Schockraum aufgrund eines Traumas im Zeitraum von Januar 2014 bis April 2015 (Gruppe 1) und von Juli 2015 bis Januar 2017 (Gruppe 2) behandelt wurden. Einschlusskriterien waren der ISS ≥ 8 und die Notwendigkeit einer CT-Untersuchung im Rahmen der Schockraumversorgung.
Ergebnisse
Vor und nach der Einführung von iTRAPS wurden je 16 Patienten/Gruppe in die Studie eingeschlossen. Hinsichtlich des Alters und des ISS bestand kein signifikanter Unterschied in beiden Gruppen. Die Versorgungzeit im Schockraum konnte signifikant von im Mittelwert (MW) 33,6 min vor der Einführung auf 15,2 min (MW) nach Einführung von iTRAPS reduziert werden (p < 0,01).
Diskussion
Ursächlich für die Reduktion der Versorgungszeit im Schockraum bis zur CT-Diagnostik waren Maßnahmen wie die interdisziplinäre Schockraumleitung, Umstrukturierung der Übergabe inkl. standardisierter Umlagerung des Patienten und die Verbesserung des Patiententransportes.
Schlussfolgerung
Über die interdisziplinär abgestimmte Neuorganisation der Patientenversorgung im Schockraum mit Verbesserung der Infrastruktur und die Einführung standardisierter Versorgungsabläufe konnte die Patientenversorgung verbessert werden.