Erschienen in:
01.01.2011 | Leitthema
Psychische Komorbidität bei muskuloskelettalen Erkrankungen
verfasst von:
Dr. phil. Dipl. Psych. H. Baumeister, M. Härter
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 1/2011
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Zusammenfassung
Die vorliegende Übersichtsarbeit fasst die Erkenntnisse zur Epidemiologie, Ätiologie und Behandlung komorbider psychischer Störungen bei Patienten mit muskuloskelettalen Erkrankungen zusammen. Epidemiologische Studien verdeutlichen, dass bei Patienten mit muskuloskelettalen Erkrankungen ein deutlich erhöhtes Risiko für das Vorliegen einer komorbiden psychischen Störung im Vergleich zu Personen ohne diese Erkrankungen sowie im Vergleich zu körperlich gesunden Personen gegeben ist. Zur Beantwortung der Frage nach dem pathogenetischen Zusammenhang zwischen den Erkrankungen zeigt sich, dass spezifische Komorbiditäten spezifische Interaktionen aufweisen. Für degenerative sowie entzündliche Gelenkerkrankungen und depressive Störungen wird beispielhaft ein mögliches Kausalmodell dargestellt. Dieses geht davon aus, dass depressive Störungen infolge von Gelenkerkrankungen auftreten und diese negativ beeinflussen können. Zur Behandlung von Patienten mit muskuloskelettalen Erkrankungen und psychischen Störungen stehen wirksame psychotherapeutische und psychopharmakologische Interventionen zur Verfügung. Insbesondere integrative Versorgungsansätze (Collaborative Care) versprechen eine Verbesserung der Routineversorgung komorbid erkrankter Patienten.