Erschienen in:
01.03.2012 | Leitthema
Sensibilisierungsstatus bei Kindern und Jugendlichen mit Heuschnupfen und anderen atopischen Erkrankungen
Ergebnisse aus dem Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS)
verfasst von:
Dr. U. Langen
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Im vorliegenden Beitrag werden die Zusammenhänge zwischen bestehenden Sensibilisierungen gegen häufige Allergene (Mono- und Polysensibilisierungen, Höhe der IgE-Antikörperspiegel und IgE-Muster) und der Prävalenz von aktuell vorliegendem Heuschnupfen beziehungsweise von anderen atopischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen dargestellt. Die Analyse basiert auf Daten der KiGGS-Studie. Die Datenauswertungen erfolgten in SPSS mit Complex-samples-Methoden. Atopische Erkrankungen wurden in einem ärztlichen Interview erfragt, spezifische IgE-Antikörper ab dem Alter von drei Jahren mittels ImmunoCap®-Testsystem bestimmt. Die Prävalenz von Heuschnupfen und Polysensibilisierungen nimmt mit steigendem Lebensalter der Probanden signifikant zu, Jungen sind häufiger von Sensibilisierungen betroffen als Mädchen, Migranten seltener. Mit zunehmender Zahl an älteren Geschwistern sinkt die Prävalenz von Heuschnupfen und Sensibilisierungen signifikant, eine Atopie der Eltern erhöht sie. Es wurden unterschiedliche positive Beziehungen zwischen steigenden IgE-Antikörperspiegeln und dem Vorliegen von aktuellem Heuschnupfen identifiziert, besonders steil zeigt sich der Zusammenhang bei pflanzlichen Inhalationsallergenen und mit diesen kreuzreagierenden Nahrungsmittelallergenen. Bereits geringste spezifische IgE-Antikörperspiegel gegen nahezu alle getesteten Allergene korrelieren mit einer höheren Heuschnupfenprävalenz. Fazit: Die Studie gibt Hinweise darauf, dass die klinische Einstufung geringster IgE-Spiegel als „grenzwertig positiv“ diskutiert werden sollte, ebenso wie die Indikation zur Hyposensibilisierung.