Erschienen in:
01.04.2013 | Leitthema
Bluthochdruck bei Adipositas im Kindes- und Jugendalter
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 4/2013
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Zusammenfassung
Adipositas ist auch bei Kindern und Jugendlichen ein bedeutsamer Risikofaktor für eine „essentielle“ Hypertonie, und anders als früher angenommen, hinterlässt der hohe Blutdruck auch schon bei ihnen messbare Schäden am Herz-Kreislauf-System. Wie bei Erwachsenen führt der erhöhte Blutdruck zur Herzvergrößerung, Verkalkung der Herzkranzgefäße und Verdickung der Wände kleiner Gefäße. Die Schädigung ist vor allem dann zu beobachten, wenn Adipositas und andere Risikofaktoren wie erhöhte Blutfette, Hyperinsulinämie und Rauchen hinzukommen. Wie bei jedem Kind mit erhöhtem Blutdruck, muss die Diagnostik die chronische Hypertonie bestätigen, die Ursache der zugrunde liegenden Ursache klären und untersuchen, ob Zielorgane geschädigt sind. Neue Referenzwerte für die Gelegenheitsblutdruckmessung wurden kürzlich in einer repräsentativen Bevölkerungsstudie in Deutschland erhoben. Die Behandlung sollte mit Veränderungen des Lebensstils beginnen, aber oft wird auch eine Behandlung mit Antihypertensiva nötig. Bluthochdruck ist bei Jugendlichen mit Adipositas nicht selten und muss adäquat diagnostiziert und behandelt werden.