Erschienen in:
01.05.2013 | Leitthema
Prävalenz und zeitliche Entwicklung des bekannten Diabetes mellitus
Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1)
verfasst von:
Dr. C. Heidemann, Y. Du, I. Schubert, W. Rathmann, C. Scheidt-Nave
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
|
Ausgabe 5-6/2013
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die erste Welle der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS1, 2008–2011) ermöglicht aktuelle, repräsentative Prävalenzschätzungen des bekannten Diabetes in der 18- bis 79-jährigen Wohnbevölkerung. Im Vergleich zum „Bundes-Gesundheitssurvey 1998“ (BGS98) lässt sich die zeitliche Entwicklung darstellen. Die Definition des bekannten Diabetes beruht auf Selbstangaben zu einem jemals ärztlich festgestellten Diabetes in ärztlichen Interviews oder der Einnahme von Antidiabetika. Insgesamt wurde bei 7,2% der Erwachsenen (7,4% der Frauen; 7,0% der Männer) jemals ein Diabetes diagnostiziert. Die Prävalenz steigt mit zunehmendem Alter deutlich an und ist bei niedrigem Sozialstatus höher als bei hohem Sozialstatus. Die Prävalenz variiert je nach Krankenversicherungsart und ist für Versicherte der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) am höchsten. Im Vergleich zum BGS98 zeigt sich ein Prävalenzanstieg um 38%, wovon etwa ein Drittel auf die demografische Alterung zurückzuführen ist. Die Ergebnisse weisen im Kontext mit anderen bundesweiten Studien auf aktuell mindestens 4,6 Mio. 18- bis 79-Jährige mit einer Diabetesdiagnose hin. Geplante Analysen zum nicht diagnostizierten Diabetes werden zur Interpretation des beobachteten Prävalenzanstiegs des bekannten Diabetes beitragen.