Erschienen in:
01.10.2013 | Originalien und Übersichten
Methoden des Evidence Mappings
Eine systematische Übersichtsarbeit
verfasst von:
Dr. C. Schmucker, E. Motschall, G. Antes, J.J. Meerpohl
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 10/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Evidence Mapping ist ein neuer Ansatz zur systematischen Evidenzaufbereitung. Während Standards für die Methodik systematischer Übersichtsarbeiten vorliegen, findet man in der Literatur oft Unstimmigkeiten zur Definition und zur Vorgehensweise beim Evidence Mapping.
Fragestellung
Ziel der vorliegenden systematischen Übersicht ist es, die Methodik und Begrifflichkeiten, die beim Evidence Mapping zum Einsatz kommen, zu definieren und es von der klassischen systematischen Übersichtsarbeit abzugrenzen.
Methoden
Um ein vollständiges Bild des Forschungsstands zum Evidence Mapping zu gewinnen, wurde eine systematische Literaturrecherche in 10 Datenbanken durchgeführt. Außerdem wurden Webseiten von Instituten, die sich mit dieser Methodik der Evidenzaufbereitung beschäftigen, durchsucht.
Ergebnisse
Der eingeschlossene Studienpool (n = 12) zeigt, dass innerhalb des Evidence Mappings die Begrifflichkeiten „Evidence Map“ und „Scoping Review“ Anwendung finden. Evidence Maps stellen dabei einen Ansatz dar, um vorhandene oder auch fehlende Evidenz auf Grundlage von Primärstudien und systematischen Übersichtsarbeiten für breite medizinische Fragestellungen in ihrer Quantität und ihren Studiencharakteristika systematisch in Tabellenform abzubilden. Scoping Reviews liefern zudem eine deskriptive Zusammenfassung der Literatur. Eine Qualitätsbewertung der Studien erfolgt dabei nicht.
Schlussfolgerung
Evidence Mapping erlaubt durch die quantitative Darstellung der vorhandenen Forschung das Erkennen von Lücken im Wissenspool. Dieser Aspekt ist vor allem für Interventionen wichtig, die ohne ausreichende Evidenzbasis eingesetzt werden. Systematische Übersichtsarbeiten ermöglichen es hingegen einzuschätzen, welche Effekte durch Interventionen zu erwarten sind und ob das dazu vorhandene Wissen zuverlässig ist.