Erschienen in:
01.04.2014 | Originalien und Übersichten
Nutzungsmöglichkeiten von Routinedaten der Gesetzlichen Krankenversicherung in der Gesundheitsberichterstattung des Bundes
verfasst von:
C. Ohlmeier, J. Frick, F. Prütz, T. Lampert, T. Ziese, R. Mikolajczyk, Prof. Dr. E. Garbe
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Die Gesundheitsberichterstattung (GBE) des Bundes übernimmt zentrale Aufgaben in der Politikberatung sowie bei der Information der Öffentlichkeit über den Gesundheitszustand und das Gesundheitsverhalten der Bevölkerung. Routinedaten der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) wurden hierzu bisher wenig genutzt. GKV-Routinedaten ermöglichen Analysen zur Häufigkeit von Krankheiten und Risikofaktoren sowie von Krankheitsverläufen, des Inanspruchnahmeverhaltens von Gesundheitsleistungen und der Mortalität. Vorteile der Nutzung von GKV-Daten für die GBE des Bundes ergeben sich aus der sektorübergreifenden Perspektive und der weitgehenden Abwesenheit von Selektions- und Recall-Bias in der jeweiligen Versicherungspopulation. Zudem ermöglichen es die großen Stichprobenumfänge und die kontinuierliche Erhebung der Daten, selbst bei tiefgliedriger Stratifizierung belastbare Aussagen über den Gesundheitszustand der Versicherten zu treffen. Dem stehen Nachteile, die sich aus dem Abrechnungscharakter der Daten ergeben, sowie die hohen administrativen Hürden im Genehmigungsprozess zur Datennutzung entgegen. Vor dem Hintergrund einer zukünftig vereinfachten Verfügbarkeit von Daten aller GKV-Versicherten für forschende Einrichtungen im Rahmen des Versorgungsstrukturgesetzes stellen GKV-Routinedaten eine interessante Datenbasis für die GBE des Bundes dar.