Erschienen in:
01.04.2014 | Originalien und Übersichten
Prävalenzerhebung zum Vorkommen von Carbapenemase-Bildnern in sächsischen Kliniken
verfasst von:
Dr. I. Ehrhard, A.-K. Karaalp, T. Hackel, G. Höll, N. Rodewald, U. Reif, M. Kaase, T. Eckmanns, W. Sydow
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Das Auftreten Carbapenem-resistenter Krankheitserreger stellt ein zunehmendes infektiologisches und krankenhaushygienisches Problem dar. Infolge eines Ausbruchs mit Klebsiella pneumoniae mit der Carbapenemase KPC-2 an einem sächsischen Klinikum initiierte das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz (SMS) eine Punktprävalenzerhebung zu Carbapenemase-bildenden Bakterien in Sachsen. Es wurden vorrangig Intensivstationen von 53 sächsischen Kliniken nacheinander von Oktober 2012 bis Februar 2013 in die Untersuchung einbezogen und dort Stuhlproben oder Rektalabstriche von 1037 Patienten auf das Vorhandensein von 4-fach multiresistenten gramnegativen Erregern (4MRGN) analysiert. Bei 3 Patienten [0,3 % CI95 (0,0596; 0,843)] wurden Carbapenemase-Bildner und bei 9 Patienten [0,9 % CI95 (0,397; 1,64)] Carbapenem-resistente Bakterien ohne Carbapenemasen detektiert. Darüber hinaus ergab die Resistenztestung bei 166 Patienten [16,0 % CI95 (13,82; 18,38)] ESBL (Extended-Spectrum-β-Lactamase)-Bildner. Zum Zeitpunkt der Untersuchung wurde K. pneumoniae mit der Carbapenemase KPC-2 in einer Klinik bei 2 Patienten nachgewiesen. Wachsamkeit ist aber auch im Hinblick auf andere Carbapenemase-Bildner erforderlich, wie der Nachweis von Pseudomonas aeruginosa mit der Carbapenemase VIM-1 in einer anderen Klinik zeigt.