Skip to main content
Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 8/2016

22.06.2016 | Leitthema

Teilzeitarbeit und Gesundheit von Männern

Ergebnisse auf der Basis von Routinedaten einer Krankenkasse

verfasst von: Dr. Thomas G. Grobe, MPH

Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz | Ausgabe 8/2016

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund und Fragestellung

Mit Einführung eines neuen Tätigkeitsschlüssels Ende 2011 wurden in Deutschland von Arbeitgebern Merkmale zu Beschäftigten differenzierter als in vorausgehenden Jahren an die Sozialversicherungsträger gemeldet, womit unter anderem auch Beschäftigungsverhältnisse in Voll- und Teilzeit unterschieden werden können. Dies bildete den Anlass, sich auf Basis von Daten einer gesetzlichen Krankenkasse mit gesundheitlichen Aspekten der Teilzeitarbeit zu befassen.

Material und Methoden

Grundlage der Auswertungen bildeten Daten zu 3,8 Mio. Beschäftigten, die im Jahr 2012 bei der Techniker Krankenkasse (TK) versichert waren. Neben taggenauen Angaben zu Beschäftigungsverhältnissen standen Angaben zu Zeiträumen und Diagnosen von Arbeitsunfähigkeiten sowie zu verordneten Arzneimitteln zur Verfügung.

Ergebnisse

Während im mittleren und höheren Erwerbsalter 2012 rund die Hälfte der Frauen einer Teilzeitbeschäftigung nachging, lagen entsprechende Anteile unter Männern unterhalb von 10 %. Teilzeitbeschäftigte waren insgesamt weniger Tage als Vollzeitbeschäftigte arbeitsunfähig gemeldet. Auffällig waren bei teilzeitbeschäftigten Männern höhere Arbeitsfehlzeiten aufgrund psychischer Störungen als bei vollzeitbeschäftigten Männern, wohingegen teilzeitbeschäftigte Frauen in geringerem Umfang als vollzeitbeschäftigte Frauen von entsprechenden Fehlzeiten betroffen waren.

Diskussion

Die Ergebnisse liefern Anhaltspunkte für die These, dass Männer in geschlechtsspezifisch untypischen Beschäftigungsverhältnissen gehäuft von psychischen Problemen betroffen sind. Für die These sprechen einige weitere Auswertungsergebnisse. Zur Klärung der Ursache-Wirkungsrichtung könnten längsschnittliche Auswertungen der Daten nach einer längerfristigen Verfügbarkeit der neuen Beschäftigungsmerkmale beitragen.
Literatur
3.
Zurück zum Zitat Meyer M (2014) Arbeitsunfähigkeit. In: Swart E, Ihle P, Gothe H, Matusiewicz D (Hrsg) Routinedaten im Gesundheitswesen. Handbuch Sekundärdatenanalyse: Grundlagen, Methoden und Perspektiven, 2. Aufl. Hans Huber, Bern, S 146–160 Meyer M (2014) Arbeitsunfähigkeit. In: Swart E, Ihle P, Gothe H, Matusiewicz D (Hrsg) Routinedaten im Gesundheitswesen. Handbuch Sekundärdatenanalyse: Grundlagen, Methoden und Perspektiven, 2. Aufl. Hans Huber, Bern, S 146–160
4.
Zurück zum Zitat Schröder H (2014) Arzneimittelverordnungen. In: Swart E, Ihle P, Gothe H, Matusiewicz D (Hrsg) Routinedaten im Gesundheitswesen. Handbuch Sekundärdatenanalyse: Grundlagen, Methoden und Perspektiven, 2. Aufl. Hans Huber, Bern, S 192–202 Schröder H (2014) Arzneimittelverordnungen. In: Swart E, Ihle P, Gothe H, Matusiewicz D (Hrsg) Routinedaten im Gesundheitswesen. Handbuch Sekundärdatenanalyse: Grundlagen, Methoden und Perspektiven, 2. Aufl. Hans Huber, Bern, S 192–202
6.
Zurück zum Zitat Bestmann A, Telschow C, Stegmann M (2014) Klassifikationssysteme. In: Swart E, Ihle P, Gothe H, Matusiewicz D (Hrsg) Routinedaten im Gesundheitswesen. Handbuch Sekundärdatenanalyse: Grundlagen, Methoden und Perspektiven, 2. Aufl. Hans Huber, Bern, S 338–340 Bestmann A, Telschow C, Stegmann M (2014) Klassifikationssysteme. In: Swart E, Ihle P, Gothe H, Matusiewicz D (Hrsg) Routinedaten im Gesundheitswesen. Handbuch Sekundärdatenanalyse: Grundlagen, Methoden und Perspektiven, 2. Aufl. Hans Huber, Bern, S 338–340
7.
Zurück zum Zitat SAS Institute Inc (2014) SAS/STAT® 13.2 user’s guide. SAS Institute Inc., Cary, NC, S 8787–8851 SAS Institute Inc (2014) SAS/STAT® 13.2 user’s guide. SAS Institute Inc., Cary, NC, S 8787–8851
8.
Zurück zum Zitat Kahn HA, Sempos ST (1989) Statistical methods in epidemiology. Oxford University Press, New York, S 87–95 Kahn HA, Sempos ST (1989) Statistical methods in epidemiology. Oxford University Press, New York, S 87–95
9.
Zurück zum Zitat Statistisches Bundesamt (2011) Mikrozensus. Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Beruf, Ausbildung und Arbeitsbedingungen der Erwerbstätigen in Deutschland 2010, 1. Aufl. 4.1.2., S 10 Statistisches Bundesamt (2011) Mikrozensus. Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Beruf, Ausbildung und Arbeitsbedingungen der Erwerbstätigen in Deutschland 2010, 1. Aufl. 4.1.2., S 10
10.
Zurück zum Zitat Bundesagentur für Arbeit (2016) Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Arbeitsmarkt in Zahlen, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Alter und Arbeitszeit, Nürnberg. Bereitstellung auf Anfrage durch die Bundesagentur für Arbeit (Erstelldatum 10. März 2016) Bundesagentur für Arbeit (2016) Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Arbeitsmarkt in Zahlen, Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Alter und Arbeitszeit, Nürnberg. Bereitstellung auf Anfrage durch die Bundesagentur für Arbeit (Erstelldatum 10. März 2016)
14.
Zurück zum Zitat Statistisches Bundesamt (2014) Mikrozensus. Stand und Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland, 1. Aufl. 4.1.1. Statistisches Bundesamt (2014) Mikrozensus. Stand und Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland, 1. Aufl. 4.1.1.
15.
Zurück zum Zitat Cornelißen W, Dressel C, Lohel V (2005) Erwerbseinkommen von Frauen und Männern. In: Cornelißen W (Hrsg) Gender-Datenreport. 1. Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesrepublik Deutschland, 2. Aufl. Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, München, S 159–223 (http://www.bmfsfj.de/doku/Publikationen/genderreport/root.html. Zugegriffen: 10. März 2016) Cornelißen W, Dressel C, Lohel V (2005) Erwerbseinkommen von Frauen und Männern. In: Cornelißen W (Hrsg) Gender-Datenreport. 1. Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesrepublik Deutschland, 2. Aufl. Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, München, S 159–223 (http://​www.​bmfsfj.​de/​doku/​Publikationen/​genderreport/​root.​html. Zugegriffen: 10. März 2016)
16.
Zurück zum Zitat Wagner S (2015) Frauen und Männer am Arbeitsmarkt. Traditionelle Erwerbs- und Arbeitszeitmuster sind nach wie vor verbreitet. IAB-Kurzbericht Nr. 4, Februar 2015. Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.), Nürnberg. http://doku.iab.de/kurzber/2015/kb0415.pdf. Zugegriffen: 10. März 2016 Wagner S (2015) Frauen und Männer am Arbeitsmarkt. Traditionelle Erwerbs- und Arbeitszeitmuster sind nach wie vor verbreitet. IAB-Kurzbericht Nr. 4, Februar 2015. Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.), Nürnberg. http://​doku.​iab.​de/​kurzber/​2015/​kb0415.​pdf. Zugegriffen: 10. März 2016
17.
Zurück zum Zitat Bartoll X, Cortès I, Artazcoz L (2014) Full- and part-time work: gender and welfare-type differences in european working conditions, job satisfaction, health status, and psychosocial issues. Scand J Work Environ Health 40(4):370–379CrossRefPubMed Bartoll X, Cortès I, Artazcoz L (2014) Full- and part-time work: gender and welfare-type differences in european working conditions, job satisfaction, health status, and psychosocial issues. Scand J Work Environ Health 40(4):370–379CrossRefPubMed
18.
Zurück zum Zitat Burr H, Rauch A, Rose U, Tisch A, Tophoven S (2015) Employment status, working conditions and depressive symptoms among german employees born in 1959 and 1965. Int Arch Occup Environ Health 88:731–741CrossRefPubMed Burr H, Rauch A, Rose U, Tisch A, Tophoven S (2015) Employment status, working conditions and depressive symptoms among german employees born in 1959 and 1965. Int Arch Occup Environ Health 88:731–741CrossRefPubMed
19.
Zurück zum Zitat Burghardt A, Tisch A, Tophoven S (2014) Rekonstruktion von Erwerbsverläufen. In: Swart E, Ihle P, Gothe H, Matusiewicz D (Hrsg) Routinedaten im Gesundheitswesen. Handbuch Sekundärdatenanalyse: Grundlagen, Methoden und Perspektiven, 2. Aufl. Hans Huber, Bern, S 192–202 Burghardt A, Tisch A, Tophoven S (2014) Rekonstruktion von Erwerbsverläufen. In: Swart E, Ihle P, Gothe H, Matusiewicz D (Hrsg) Routinedaten im Gesundheitswesen. Handbuch Sekundärdatenanalyse: Grundlagen, Methoden und Perspektiven, 2. Aufl. Hans Huber, Bern, S 192–202
Metadaten
Titel
Teilzeitarbeit und Gesundheit von Männern
Ergebnisse auf der Basis von Routinedaten einer Krankenkasse
verfasst von
Dr. Thomas G. Grobe, MPH
Publikationsdatum
22.06.2016
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz / Ausgabe 8/2016
Print ISSN: 1436-9990
Elektronische ISSN: 1437-1588
DOI
https://doi.org/10.1007/s00103-016-2378-8

Weitere Artikel der Ausgabe 8/2016

Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 8/2016 Zur Ausgabe

Leitlinien kompakt für die Allgemeinmedizin

Mit medbee Pocketcards sicher entscheiden.

Seit 2022 gehört die medbee GmbH zum Springer Medizin Verlag

Facharzt-Training Allgemeinmedizin

Die ideale Vorbereitung zur anstehenden Prüfung mit den ersten 24 von 100 klinischen Fallbeispielen verschiedener Themenfelder

Mehr erfahren

Update Allgemeinmedizin

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.