E-Health in Diagnostik und Therapie psychischer Störungen

Die Verwendung von digitalen Medien in der Gesundheitsversorgung (E-Health) bei der Diagnostik, Prävention und Behandlung von somatischen und psychischen Störungen ist inzwischen weitverbreitet und immer leichter zugänglich. Neben der Aufzeichnung von objektiven Daten können subjektive Daten über die aktuelle Symptomatik, die Befindlichkeit, Lebensqualität, Schlaf, physiologische Indikatoren und andere Merkmale einer Person mit sog. Wearables oder Apps erfasst und über einen längeren Zeitraum zu bestimmten Intervallen oder auch in Zusammenhang mit bestimmten Ereignissen oder Behandlungen dokumentiert werden. Therapeutische Onlineprogramme geben den Teilnehmern meist auf Basis von Selbstmanagementprogrammen Informationen über die Symptome, den Verlauf, die Ursachen und Behandlungsoptionen einer Erkrankung und entsprechende Erklärungen, therapeutische Übungen oder Hinweise an die Hand. Der Forschungsstand sowie verschiedene Anwendungsszenarien bzw. einzelne Produkte aus dem Bereich E‑Health zur Diagnostik und Therapie werden präsentiert und diskutiert. Die meisten Studien wurden dabei mit Personen durchgeführt, die an Angststörungen oder Depressionen leiden. Für eine erfolgreiche Anwendung dieser Programme im Bereich Diagnostik und Therapie bedarf es jedoch der Anleitung, Motivation und der begleitenden Unterstützung. Therapeuten werden weiterhin gebraucht! Wir empfehlen dringend die Aufwendung von entsprechenden Ressourcen, um solide Anwendungsszenarien zu entwickeln und zu validieren, eine sinnvolle Integration in die Versorgung zu gewährleisten und die Therapeuten entsprechend in der Nutzung von elektronischen Medien zu schulen. Therapeuten sollten zu Experten in der Verwendung digitaler Medien und von E‑Health werden und diese in ihre Behandlung integrieren.