Erschienen in:
01.02.2004 | Originalia
Selektion von Patienten mit Rektumtumoren zur lokalen Exzision aufgrund der präoperativen Diagnostik
Ergebnisse einer konsekutiven Erfassungsstudie von 552 Patienten
verfasst von:
W. Kneist, A. Terzic, J. Burghardt, A. Heintz, Prof. Dr. T. Junginger
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 2/2004
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Zusammenfassung
Einleitung
Ziel unserer Studie war die Erfassung der Genauigkeit der präoperativen Diagnostik (rektal-digitale Untersuchung, Biopsie und transanale Endosonographie) bei durch lokale Exzision behandelten Rektumtumoren.
Patienten und Methode
552 Patienten mit Rektumkarzinom, Adenom, Karzinoiden oder seltenen benignen Tumoren wurden lokal exzidiert. Die Ergebnisse der rektal-digitalen Untersuchung, der Biopsie und der transanalen Endosonographie wurden mit dem postoperativen pathohistologischen Befund verglichen.
Ergebnisse
Der präoperative histologische Nachweis des Karzinoms ist abhängig von der Tumorgröße (52% bei Karzinomen <3 cm, 25% bei Karzinomen >3 cm; p=0,001) und war korrekt in 56% aller Karzinome. Die transanale Endosonographie (uT0/1) ist sensitiver (95% vs. 78%) und hat einen höheren positiven Vorhersagewert (93% vs. 85%) als die rektal-digitale Untersuchung (CS I) für die Diagnostik des Adenoms und des pT1-Rektumkarzinoms. Die Spezifität beider Untersuchungen ist vergleichbar gut (62% vs. 58%). Zeigte die präoperative Biopsie histologisch ein Adenom, ergab sich bei dem ultrasonographischen Befund uT0/1 postoperativ in 97% der Fälle ein Adenom bzw. ein pT1-Karzinom, während sich bei präoperativ bekanntem Rektumkarzinom (uT0/1) diese Situation bei 71% bestätigte.
Schlussfolgerung
Endosonographie und Biopsie erlauben bei den meisten Patienten mit Rektumpolyp die richtige Indikationsstellung zur lokalen Exzision.