Erschienen in:
01.02.2004 | Varia
Verlaufsvarietäten des Nervus laryngeus inferior
Chirurgische Anatomie, Klassifikation, Diagnostik
verfasst von:
Dr. G. Weiand, G. Mangold
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 2/2004
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Zusammenfassung
Der Nervus laryngeus inferior weist aufgrund seiner zahlreichen Verlaufsvarietäten sehr unterschiedliche, oft seitendifferente topographische Beziehungen zu den benachbarten zervikalen Strukturen auf. Rekurrierend kann er im Sulcus oesophagotrachealis, in hierzu anteponierter oder retroponierter Position liegen. Die Arteria thyreoidea inferior wird überkreuzt, unterkreuzt oder zwischen ihren Ramifikationen durchlaufen. Bei Vergrößerung des Tuberculum Zuckerkandl kann dieses den Nerven luxieren. Im Bereich des Ligamentum Berry bestehen straffe Adhäsionen. Vor Eintritt in den Kehlkopf kann der Nerv multiple Ramifikationen aufweisen. Er kann auch um die Arteria thyreoidea inferior oder vertebralis rekurrieren. Rechtsseitig findet sich ein Nervus laryngeus inferior non-recurrens bei 0,6–0,8% der Patienten, stets in Koinzidenz mit einer Arteria „lusoria“. Es können 3 Verlaufsvarietäten unterschieden werden: Typ I deszendierend, Typ II horizontal, Typ III aszendierend. Linksseitig ist der nichtrekurrierende Nervenverlauf extrem selten, da er nur als Kombinationsanomalie mit rechtsseitiger Arteria „lusoria“ bei situs inversus viscerum zu finden ist. Der Nervus laryngeus inferior divisus weist eine rekurrierende und eine nichtrekurrierende Ramifikation auf. Ein Nervus laryngeus inferior non-recurrens kann präoperativ indirekt durch die Darstellung eines normal entwickelten Truncus brachiocephalicus per farbkodierter Duplexsonographie ausgeschlossen werden.