Erschienen in:
01.09.2004 | Stellungnahme
Zuverlässigkeit und Konsequenzen des intraoperativen Neuromonitorings in der Schilddrüsenchirurgie
Stellungnahme der „Interdisziplinären Studiengruppe Intraoperatives Neuromonitoring Schilddrüsenchirurgie“
verfasst von:
W. Timmermann, W. H. Hamelmann, O. Thomusch, C. Sekulla, S. Grond, H. J. Neumann, E. Kruse, H. P. Mühlig, C. Richter, J. Voß, Prof. Dr. H. Dralle
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 9/2004
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Zusammenfassung
Das intraoperative Neuromonitoring (IONM) des N. recurrens hat in der Schilddrüsenchirurgie zunehmende Bedeutung erlangt. Beim IONM wird der N. recurrens elektrisch stimuliert und aus dem Kehlkopf ein akustisch transformiertes EMG-Signal entweder durch eine in den M. vocalis von außen eingeführte Nadelelektrode oder durch Klebelektroden am Tubus abgeleitet. Das IONM eignet sich zur Identifikation und Funktionsbeurteilung des N. recurrens. Vor allem bei schwierigen anatomischen Verhältnissen ist die Nervenidentifikation durch das IONM besonders wertvoll. Hierin liegt die wesentliche Ursache für die in zahlreichen Studien nach Einführung des IONM festgestellte Senkung der Rekurrenspareserate. Die Zuverlässigkeit des IONM-Signals (Übereinstimmung des intraoperativen Neuromonitoringsignals mit der postoperativen Stimmlippenfunktion) betrug aufgrund der Ergebnisse der deutschen Multizenterstudien bei normalem Neuromonitoringsignal 98, 2%, d. h. postoperativ hatten 98, 2% der Patienten bei einem bei OP-Ende unverändert intakten Neuromonitoringsignal einen normalen Stimmlippenbefund. Bei verändertem Neuromonitoringsignal (3% der untersuchten Patienten) hatten 39% dieser Patienten eine temporäre, 12% eine permanente Stimmlippenfunktionsstörung.