Erschienen in:
01.12.2005 | Leitthema
Prophylaktische Chirurgie der familiären adenomatösen Polyposis coli
verfasst von:
Dr. M. Kadmon
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 12/2005
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Zusammenfassung
Die familiäre adenomatöse Polyposis coli (FAP) kann heute nicht mehr als einheitliche Krankheitsentität mit standardisiertem Therapiekonzept gesehen werden. Grundsätzlich ist jedoch die prophylaktische Kolektomie nach der phänotypischen Manifestation kolorektaler Polypen, aber vor der Entwicklung eines kolorektalen Karzinoms zu fordern. Die Festlegung des optimalen Operationszeitpunktes ist eine klinische Entscheidung, die unabhängig von der molekularen Diagnose getroffen wird. Bei Vorliegen einer klassischen FAP steht die Indikation zur restaurativen Proktokolektomie und ileoanalen Pouchanlage außer Frage. Dagegen ist für die attenuierten FAP-Varianten zusätzliche Evidenz aus klinischen Studien erforderlich, um die chirurgische Taktik und den Vorteil der prophylaktischen Chirurgie im Vergleich zum regelmäßigen endoskopischen Screening im Sinne einer Reduktion der Karzinomrate und der Mortalität zu belegen.