Erschienen in:
01.03.2007 | Leitthema
Lymphadenektomie beim Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenkarzinom
verfasst von:
O. Gimm, Prof. Dr. H. Dralle
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 3/2007
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Zusammenfassung
Generell wird beim Schilddrüsenkarzinom neben der totalen Thyreoidektomie initial eine zervikozentrale Lymphadenektomie empfohlen. Ausnahmen hiervon sind papilläre Mikrokarzinome sowie so genannte prophylaktische Operationen aufgrund des Vorliegens einer multiplen endokrinen Neoplasie Typ 2A. Über das zervikozentrale Kompartiment hinaus ist eine kompartimentorientierte Lymphadenektomie stets dann indiziert, wenn Lymphknotenmetastasen nachweisbar sind. Da das klinisch nachgewiesene medulläre Schilddrüsenkarzinom oft beidseits zervikolateral metastasiert, ist bei diesen Patienten stets auch ohne präoperativen Metastasennachweis eine bilaterale zervikolaterale Lymphadenektomie indiziert.
Beim Nebenschilddrüsenkarzinom sollte die ipsilaterale zervikozentrale Lymphadenektomie stets en bloc mit der Parathyreoidektomie und Hemithyreoidektomie durchgeführt werden.
Die Lymphadenektomie eines jeden Kompartiments sollte generell systematisch durchgeführt werden, weil sich Lymphknotenmetastasen aufgrund ihrer geringen Größe oft erst histologisch nachweisen lassen.