Erschienen in:
01.05.2008 | Leitthema
Stadienadaptierte Therapie des Hämorrhoidalleidens
verfasst von:
Prof. Dr. A. Herold
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 5/2008
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Zusammenfassung
Das Hämorrhoidalleiden ist eine der häufigsten Erkrankungen in den Industrienationen. Die stadienadaptierte Therapie orientiert sich an der Größe der Veränderung: Hämorrhoiden 1. Grades werden konservativ behandelt. Zusätzlich zu ballaststoffreicher Ernährung kommt die Sklerosierung zum Einsatz. Bei Hämorrhoiden 2. Grades ist die Therapie der Wahl die ambulante Gummibandligatur nach Barron. Hämorrhoiden 3. Grades sind nur in Ausnahmefällen noch konservativ mit zufrieden stellendem Ergebnis therapierbar. Insbesondere bei segmentären Hämorrhoidalvorfällen sind die Verfahren nach Milligan-Morgan und Ferguson empfehlenswert. Bei zirkulären Hämorrhoiden 3. Grades ist die Staplerhämorrhoidopexie als die Methode der Wahl anzusehen. Hämorrhoiden 4. Grades sind im akuten Stadium der Thrombosierung oder Inkarzeration bevorzugt konservativ, im Stadium chronisch-fixierter Vorfälle ausschließlich operativ zu sanieren.
Eine stadienorientierte Therapie des Hämorrhoidalleidens mit konservativen und operativen Maßnahmen bietet eine hohe Heilungschance mit niedrigem Komplikations- und Rezidivrisiko.