Erschienen in:
01.02.2009 | Leitthema
Indikatorisches und operatives Spektrum bei neuroendokrinen Lebermetastasen
verfasst von:
T.J. Musholt, Prof. Dr. H. Lang
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Die Entität der neuroendokrinen Tumoren (NET) umfasst hinsichtlich der Primärlokalisationen, des Metastasierungsmusters sowie der hormonellen Aktivität und des biologischen Wachstumsverhaltens sehr unterschiedliche Neoplasien. Prospektive Studien zur Effektivität chirurgischer Therapiekonzepte bei Lebermetastasen von NET fehlen weitgehend. Den meisten therapeutischen Empfehlungen lagen bislang kleinere retrospektive Serien mit oftmals heterogenen Patientengruppen zugrunde, welche nach nicht standardisierten und somit nicht vergleichbaren chirurgischen Konzepten behandelt wurden. Erst in den vergangenen Jahren sind Vorschläge für eine TNM-Klassifikation sowie für ein histologisches Grading erarbeitet worden, welche nun eine Risikostratifizierung bei NET erlauben. Insbesondere Patienten mit gut und mäßig differenzierten NET scheinen von der Resektion hepatischer Metastasen zu profitieren, wobei die 5-Jahres-Überlebensrate von weniger als 50% auf bis zu 80% gesteigert werden kann. Verbesserungen der bildgebenden Diagnostik und der intensivmedizinischen Betreuung sowie Innovationen auf dem Gebiet der Leberchirurgie erweitern die Anzahl der potenziell resektablen Tumoren. Lebertransplantationen können für streng selektierte Patienten ebenfalls zu einer Verbesserung der Prognose führen.