Erschienen in:
01.07.2009 | Leitthema
Laparoskopische Appendektomie
Der neue Standard?
verfasst von:
Prof. Dr. F. Köckerling, C. Schug-Paß, S. Grund
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 7/2009
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Zusammenfassung
Seit der Einführung der laparoskopischen Appendektomie (LA) durch Semm 1983 wird der Stellenwert dieser minimal-invasiven Operation kontrovers diskutiert. In Metaanalysen finden sich als Vorteile signifikant geringere Wundinfektionsraten, geringere postoperative Schmerzen und frühere Rückkehr zur normalen Aktivität. Nachteile sind eine erhöhte Rate an intraabdominellen Abszessen, eine längere Operationszeit und höhere stationäre Behandlungskosten. Teilweise werden jedoch die Vorteile der Metaanalysen durch Ergebnisse der Versorgungsforschung in Frage gestellt. Die Ursachen dafür liegen an den in den verschiedenen Untersuchungen beteiligten Operateuren. Die Ergebnisse werden stark durch die Qualifikation und Erfahrung der Operateure beeinflusst. Deshalb sollte nach wie vor die konventionelle Appendektomie über einen rechten unteren lateralen Wechselschnitt nach McBurney der Standard bleiben. Ein in der laparoskopischen Chirurgie erfahrener Chirurg kann mit der minimal-invasiven Appendektomie bessere Ergebnisse erzielen als mit der offenen. Das gilt auch für spezifische Situationen wie die komplizierte Appendizitis und beim extrem übergewichtigen Patienten. Die Operationskosten sind für die LA jedoch höher, weil sich gezeigt hat, dass die Absetzung der Appendix mit dem linearen Klammernahtgerät am sichersten ist.