Erschienen in:
01.03.2011 | Leitthema
Chirurgische Therapie der Peritonitis
verfasst von:
O. Strobel, J. Werner, Prof. Dr. Dr. h.c. M.W. Büchler
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 3/2011
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Zusammenfassung
Die Peritonitis ist trotz erheblicher Fortschritte eine ernstzunehmende therapeutische Herausforderung geblieben und bedingt mit einer hohen Letalität von bis zu 20% einen großen Anteil der Todesfälle durch chirurgische Infektionen. Prognostisch entscheidend bei der sekundären Peritonitis ist eine frühzeitige und effiziente Herdsanierung, kombiniert mit einer effektiven antimikrobiellen Therapie und einer guten supportiven intensivmedizinischen Therapie der Sepsis. Bei ca. 90% der Patienten gelingt die Herdsanierung im Rahmen einer einzigen Operation mit gründlicher Peritoneallavage. Bei nur 10% der Patienten ist eine operative Revision notwendig. Geplante Relaparotomien und die primäre Behandlung am offenen Abdomen sind mit erhöhter Morbidität verbunden und sind heute nur noch in Ausnahmefällen indiziert. Als Goldstandard sollte die definitive Fokussanierung mit Lavage in einem einzigen Eingriff angestrebt werden. Eine operative Revision sollte nur bei Bedarf erfolgen. Die antimikrobielle Therapie erfolgt zunächst mit einer breiten kalkulierten Antibiotikatherapie, die im Verlauf den mikrobiologischen Befunden angepasst wird. Die Sepsis bedarf einer standardisierten und modernen intensivmedizinischen Therapie.