Erschienen in:
01.03.2011 | Aktuelles Thema
Psychische Begleiterkrankungen bei Krebspatienten in der Viszeralchirurgie
verfasst von:
O. Krauß, J. Hauss, S. Jonas, S. Leinung, U. Halm, C. Albani, S. Singer
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 3/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Tumorpatienten mit psychischer Komorbidität leiden unter vermehrten Lebensqualitätseinbußen und haben oft psychoonkologischen Behandlungsbedarf.
Patienten und Methoden
Insgesamt 99 Tumorpatienten in chirurgischer Behandlung wurden mit dem Strukturierten Klinischen Interview zur Diagnostik psychischer Störungen und mit Fragebögen zur Lebensqualität und zur psychischen Belastung (EORTC QLQ-C30, HADS) längsschnittlich untersucht. 31 Ärzte und 41 Pflegekräfte beurteilten den psychoonkologischen Behandlungsbedarf.
Ergebnisse
Psychische Begleiterkrankungen bestanden bei 19% der chirurgischen Patienten, wobei 10% psychoonkologisch unmittelbar behandlungsbedürftig waren. Diese wurden zu 38–60% von den Behandlern erkannt, zu 78% durch die HADS. Noch 6 Monate nach der Operation litten die Patienten mit psychischen Begleiterkrankungen massiv unter Lebensqualitätseinbußen, Angst und Depressivität, während sich Patienten ohne Begleiterkrankungen besser erholten.
Schlussfolgerung
Ein Zehntel der chirurgisch behandelten Krebspatienten leidet unter psychischen Begleiterkrankungen, die von unmittelbarer psychoonkologischer Relevanz sind und zügig identifiziert und fachgerecht behandelt werden sollten.