Erschienen in:
01.02.2012 | Originalien
Perforatorlappen
Eine neue Ära in der rekonstruktiven Chirurgie
verfasst von:
C.D. Taeger, Univ.-Prof. Dr. R.E. Horch, A. Dragu, J.P. Beier, U. Kneser
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 2/2012
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Zusammenfassung
Multimodale Konzepte bei der Behandlung von Tumorerkrankungen erlauben immer öfter einen kurativen Therapieansatz trotz fortgeschrittener Erkrankungsstadien. Oftmals resultiert aber aus der radikalen Resektion des Tumorgewebes ein ausgeprägter funktioneller Defekt des Haut-Weichteil-Gewebes, dessen Rekonstruktion eine Herausforderung für die plastisch-rekonstruktive Chirurgie darstellt. Da sich die Herstellung von künstlichem Gewebeersatz durch „tissue engineering“ weitestgehend in einem experimentellen Stadium befindet, werden Defekte zum jetzigen Zeitpunkt überwiegend durch Verlagerung von autologem Gewebe rekonstruiert. Zum Einsatz kommen dabei unterschiedlichste Lappenplastiken, die jedoch mit mehr oder weniger ausgeprägten Hebedefekten einhergehen. Um diese möglichst gering zu halten, stellen sog. Perforatorlappenplastiken eine interessante Option der modernen rekonstruktiven Chirurgie dar. Bei deren Hebung wird die darunter liegende Muskulatur in situ belassen, die Hebemorbidität somit auf ein Minimum reduziert. Da immer ein Restrisiko des Verlustes einer Lappenplastik besteht, ist besonderes Augenmerk auf eine exakte präoperative Planung zu legen. Die Zuhilfenahme modernster bildgebender Verfahren, wie beispielsweise der CT-Angiographie, kann das Risiko eines totalen Verlustes der Lappenplastik minimieren und macht den Einsatz von perforatorbasierten Lappenplastiken zu einem sicheren Verfahren der rekonstruktiven Chirurgie.