Erschienen in:
01.05.2012 | Originalien
Habilitationsordnungen medizinischer Fakultäten an deutschen Hochschulen
Ein Vergleich von 1998 und 2010
verfasst von:
Prof. Dr. K. Knobloch, H. Sorg, P.M. Vogt
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 5/2012
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Anforderungen für eine Habilitation an einer deutschen medizinischen Fakultät sollten im Vergleich zu vor 12 Jahren reevaluiert werden. Zugrundeliegende Hypothese ist, dass die Anforderungen an die Habilitation angestiegen sind und dass die Kriterien vereinheitlicht wurden.
Material und Methoden
Es wurde eine unabhängige Analyse der aktuell 2010 gültigen Habilitationsordnungen auf 12 Zielparameter und eine Bewertung dieser mittels eines Scoring-Systems im Vergleich zu 1998 (nach Nagelschmidt) durchgeführt.
Ergebnisse
Der Gesamtscore nach Nagelschmidt für die Habilitationsleistung ist von 15,2±5,1 (95%-Konfidenzintervall 13,6–16,9) im Jahr 1998 auf 21,9±4,0 Punkte im Jahr 2010 gestiegen (95%-Konfidenzintervall 20,6–23,3; p<0,001). Insbesondere die Anforderungen an die Publikationsleistung, an das Vorhandensein eines Facharztes und an die Lehrtätigkeit sind nachhaltig gestiegen. Wir fanden keine Korrelation zwischen der Anzahl der Habilitationen pro Fakultät und dem Habilitationsscore (y=−0,0545x+26,021; r2=0,00028).
Schlussfolgerung
Die Habilitationsanforderungen stiegen von 1998 auf 2010 signifikant um 44%. Dies basiert auf gestiegenen Anforderungen in Bezug auf die Publikationsleistung, die Lehrtätigkeit und Lehrbefähigung und die Anerkennung als Facharzt. Wir konnten keinen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Habilitationen pro Fakultät und dem Gesamtscore pro Fakultät nachweisen. Schließlich konnten wir eine Vereinheitlichung der Anforderungen an die medizinischen Habilitanden deutschlandweit an medizinischen Fakultäten im Vergleich zu 1998 feststellen.