Erschienen in:
01.06.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Gastrointestinale Stromatumoren
Diagnostik und Therapie
verfasst von:
Prof. Dr. V. Fendrich, D.K. Bartsch
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) sind die häufigsten mesenchymalen Tumoren des Gastrointestinaltraktes. Der therapeutische Goldstandard für lokalisierte GIST ist ihre vollständige chirurgische Entfernung mit einem Sicherheitsabstand von mindestens 1–2 cm. Eine intraoperative Verletzung der Tumorkapsel ist unbedingt zu vermeiden, da diese mit einem sehr hohen Risiko einer peritonealen Streuung einhergeht. Da eine Metastasierung in Lymphknoten bei GIST extrem selten vorkommt, ist eine routinemäßige Lymphknotendissektion nicht angezeigt. Kleinere GIST können nach den Regeln der Tumorchirurgie laparoskopisch entfernt werden. Abhängig von der Tumorgröße, des Mitoseindex und der Lokalisation des Primärtumors ist das Rezidivrisiko nach potenziell kurativer Resektion in vielen Fällen beträchtlich. Patienten mit intermediärem und hohem Risiko gemäß der Klassifikation von Miettinen sollten adjuvant mit dem Tyrosinkinaseinhibitor Imatinib behandelt werden. Ausgenommen sind Patienten, deren Tumor die Mutation D842V in Exon18 des PDGFRA-Gens aufweist. Nach den aktuellen ESMO-Leitlinien soll die Therapie über 3 Jahre erfolgen. Dies führt zu einer signifikanten Verbesserung des progressionsfreien Überlebens gegenüber einer Therapie über ein Jahr und auch zu einer Verbesserung des Gesamtüberlebens.