Erschienen in:
01.04.2014 | Leitlinien
Klinische Ernährung in der Chirurgie
S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V.
verfasst von:
Prof. Dr. A. Weimann, S. Breitenstein, J.P. Breuer, S.E. Gabor, S. Holland-Cunz, M. Kemen, F. Längle, N. Rayes, B. Reith, P. Rittler, W. Schwenk, M. Senkal, DGEM Steering Committee
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2014
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Zusammenfassung
Fragestellung
Enhanced-recovery-after-surgery (ERAS)-Programme sind der Standard im perioperativen Management. Berücksichtigt werden muss der immer wieder gezeigte Einfluss einer krankheitsassoziierten Mangelernährung auf die postoperative Morbidität und Letalität. So bedürfen Patienten mit metabolischem Risiko oder manifester Mangelernährung sowie solche Patienten mit postoperativen Komplikationen besonderer ernährungsmedizinischer Aufmerksamkeit.
Methoden
Die bestehenden Leitlinien der deutschen und europäischen ernährungsmedizinischen Fachgesellschaften (DGEM, ESPEN) zur enteralen und parenteralen Ernährung wurden zusammengeführt und in Einklang mit den prozeduralen Vorgaben der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) und des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) aktualisiert und erweitert.
Ergebnisse und Diskussion
Von der Arbeitsgruppe wurden 41 in der Leitlinienkonferenz konsentierte Empfehlungen zur perioperativen Ernährung mit folgender Empfehlungsstärke erarbeitet: 9-mal A (Empfehlung basiert auf schlüssiger Literatur guter Qualität, die mindestens eine randomisierte Studie enthält), 12-mal B (Empfehlung basiert auf gut durchgeführten, nichtrandomisierten Studien), 13-mal C (Empfehlung basiert auf Berichten und Meinungen von Expertenkreisen und/oder klinischen Erfahrungen anerkannter Autoritäten) und 7-mal KKP (klinischer Konsensuspunkt).
Schlussfolgerung
Eine supplementierende künstliche Ernährung ist auch bei Patienten ohne offensichtliche Mangelernährung indiziert, wenn vorhersehbar ist, dass der Patient für eine längere postoperative Zeitdauer unfähig sein wird, zu essen oder eine adäquate orale Kalorienmenge zu sich zu nehmen.