Erschienen in:
01.04.2015 | Leitthema
Spezielle chirurgische Komplikationen bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
verfasst von:
Prof. Dr. A.J. Kroesen
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 4/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Nach kolo- und anorektalen Eingriffen wegen chronisch entzündlicher Darmerkrankungen treten spezifische Komplikationen auf.
Beim M. Crohn treten Komplikationen nach der Proktokolektomie auf. Die Omentumplastik im kleinen Becken hilft, infektiösen Komplikationen vorzubeugen. Bei Sakralhöhlenverhalt erleichtert eine nachträgliche Analsphinkterdurchtrennung und als Ultima Ratio die M.-gracilis-Transposistion die Abheilung. Nach Fistelchirurgie ist bei Frührezidiv eine Refadendrainage anzulegen.
Komplikationen nach Proktokolektomie mit ileoanaler Pouchanlage sind mannigfaltig. In der Akutsituation sind die Insuffizienz und der pelvine Abzess die ernsteste und führende Komplikation. Die transperineale mit transanaler Drainage stellt die Therapie der Wahl dar. Technische und septische Langzeitkomplikationen sind auch nach über 36-jähriger Existenz des Operationsverfahrens ein relevantes Problem. Eine dezidierte Diagnostik und ein konsequentes Angehen des Problems helfen bei 75 % der Patienten mit Pouchkomplikationen, einen Pouch in eine gute Funktion zu überführen.