Erschienen in:
11.12.2015 | Originalien
Weiterbildungseingriff Appendektomie
Was hat sich in 10 Jahren geändert?
verfasst von:
Dr. T. Huber, Dr. med. M. Paschold, Dr. med. F. Bartsch, Univ.-Prof. Dr. med. H. Lang, MA, FACS, Prof. Dr. med. W. Kneist
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Weiterbildungsassistenten müssen frühzeitig Fertigkeiten für minimal-invasive Operationsverfahren erwerben. Ziel der Arbeit war es, die Operationshäufigkeit durch Weiterbildungsassistenten sowie die Operationstechnik (laparoskopisch vs. konventionell) bei indizierter Appendektomie an einer Universitätsklinik über eine Dekade zu analysieren und hinsichtlich der Weiterbildungsbedürfnisse zu bewerten.
Methoden
Alle an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie der Universitätsmedizin Mainz im Zeitraum von 2005 bis 2014 durchgeführten Appendektomien wurden retrospektiv ausgewertet. Die Operateure wurden zwei Gruppen zugeordnet (Weiterbildungsassistenten, Fach- und Oberärzte). Bei den Operationen wurde zwischen laparoskopischer und offener Appendektomie unterschieden.
Ergebnisse
Von 1587 analysierten Operationen erfolgten 946 laparoskopisch (59,6 %). Der Anteil laparoskopischer Appendektomien hat über den analysierten 10-Jahres-Zeitraum signifikant zugenommen (p < 0,001) und betrug 2014 94,4 %. In den Jahren 2005 bis 2007 wurden 17,9 % (77/430) der Appendektomien von Weiterbildungsassistenten offen durchgeführt. Eine laparoskopische Appendektomie erfolgte in 5,8 % der Fälle nur durch Fach- oder Oberärzte. Von 2008 bis 2014 nahm die Rate der im Rahmen der Weiterbildung assistierten Operationen signifikant zu (p < 0,001) und betrug 57,6 % (Streubreite:19,4–66,9 %).
Schlussfolgerung
Die Appendektomie hat sich unabhängig vom operativen Zugang als Weiterbildungseingriff bestätigt. Eine frühzeitige und verstärkte Abbildung der laparoskopischen Viszeralchirurgie in der neuen Weiterbildungsordnung wird nicht zuletzt durch die laparoskopische Appendektomie katalysiert.