Erschienen in:
08.01.2020 | Wundinfektion | Originalien
Einfluss der Darmvorbereitung auf Wundinfektionen und Anastomoseninsuffizienzen bei elektiven Kolonresektionen: Ergebnisse einer retrospektiven Studie mit 260 Patienten
verfasst von:
C. Beltzer, M. Vetter, S. Axt, R. Bachmann, R. Schmidt
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 6/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Darmvorbereitung vor elektiven Kolonresektionen wird unterschiedlich durchgeführt. Ziel dieser Studie war es, den Einfluss verschiedener Darmvorbereitungen auf Wundinfektionen, Anastomoseninsuffizienzen und die postoperative Darmatonie in der elektiven Kolonchirurgie zu untersuchen.
Material und Methoden
Wir führten eine retrospektive Untersuchung von Patienten der eigenen Klinik mit elektiver Kolonresektion im Zeitraum 2013 bis 2019 durch. Die Patienten erhielten unterschiedliche Darmvorbereitungen und wurden in drei Gruppen eingeteilt: keine Darmspülung („MBP−“), orthograde Darmspülung ohne orale Antibiotikaprophylaxe („MBP+/OABP−“) und mit oraler Antibiotikaprophylaxe („MBP+/OABP+“). Die Gruppen wurden hinsichtlich folgender Parameter verglichen: Wundinfektionen, Anastomoseninsuffizienzen und Dauer bis zum ersten postoperativen Stuhlgang.
Ergebnisse
Insgesamt 260 konsekutive Patienten („MBP−“: n = 48; „MBP+/OABP−“: n = 145; „MBP+/OABP+“: n = 67) gingen in die Analyse ein. Durch die kombinierte Darmvorbereitung konnte die Rate an SSI erheblich reduziert werden („MBP−“ vs. „MBP+/OABP+“: 16,7 % vs. 4,5 %, p = 0,05). In der multivariaten Analyse war die Darmvorbereitung der einzige Einflussfaktor auf Wundinfektionen. Dagegen hatte diese weder uni- noch multivariat Auswirkung auf die Rate an Anastomoseninsuffizienzen und die Dauer der postoperativen Darmatonie.
Schlussfolgerung
Vor elektiven Kolonresektionen erweist sich das Vorbereitungsschema „MBP+/OABP+“ als vorteilhaft aufgrund deutlich geringerer Raten an Wundinfektionen.