Erschienen in:
08.03.2019 | Leberresektion | Leitthema
Präkonditionierung der Leber
verfasst von:
I. Capobianco, J. Strohäker, A. Della Penna, S. Nadalin, Prof. Dr. A. Königsrainer
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 7/2019
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Zusammenfassung
Das postoperative Leberversagen als schwerwiegende Komplikation nach Majorresektionen der Leber geht mit einer hohen Letalität einher. Neben einem zu geringen Restlebervolumen spielen in der Pathophysiologie mehrere weitere Faktoren eine wichtige Rolle. Die entscheidenden Größen sind neben dem Lebervolumen die Leberfunktion, die parenchymatöse Qualität, die Perfusion – gemeint sind der „inflow“ und „outflow“ – und zuletzt der Zustand des Patienten sowie etwaige Komorbiditäten. Während das Lebervolumen relativ einfach mittels moderner Bildgebung zu bestimmen ist, verlangt die Beurteilung der Leberfunktion und der Leberqualität eine differenziertere Betrachtung. Beide Faktoren werden unter anderem konstitutionell, durch Vorerkrankungen sowie Medikationen bestimmt und müssen entsprechende Berücksichtigung bei der Risikoevaluation erfahren. Die Erhaltung einer ausreichenden Perfusion, gemeint ist dabei die portale und arterielle Durchblutung und ein sicherer Abfluss über zumindest eine Lebervene, genauso wie eine sichere bzw. suffiziente biliäre Drainage sind entscheidend für die Regeneration. Nur die Betrachtung und das Verständnis all dieser Kriterien erlauben eine sichere Abschätzung der Resektabilität. Ebenso müssen die peri- und postoperativen Interventionsoptionen bekannt sein und am Standort zur Verfügung stehen. Im folgenden Beitrag werden die wesentlichen Fragen der Risikoevaluierung eines postoperativen Leberversagens aufgezeigt und die therapeutischen Optionen beschrieben. Ziel muss es sein, bei gegebener onkologischer Resektabilität die funktionelle Operabilität herzustellen. Gemeint ist: Stimmt die Indikation, so sollte reseziert werden, was resektabel ist, und resektabel gemacht werden, was primär nicht resektabel erscheint.