Erschienen in:
25.03.2019 | Rektusdiastase | Übersichten
Neue laparoendoskopische und minimal-invasive extraperitoneale Netzaugmentationstechniken in der Ventralhernienchirurgie
verfasst von:
PD Dr. G. Köhler, MSc.
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 10/2019
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Zusammenfassung
Die Ventralhernienchirurgie hat in den letzten Jahren eine dynamische Wandlung durchlaufen, indem neue, minimal-invasive bzw. endoskopisch-laparoskopische Techniken entwickelt wurden. Trotz der Methodenvielfalt haben sich fünf Hauptkriterien der Zielsetzung herauskristallisiert: 1) die morphologisch-funktionelle Rekonstruktion der Bauchwand, 2) die extraperitoneale Netzaugmentation, 3) der Verzicht auf penetrierende Fixationselemente, 4) minimale chirurgische Zugangstraumata der Bauchdecke, 5) minimierte intraperitoneale Dissektion mit dem Risiko der Verletzung adhärenter intestinaler Strukturen. Die Netzlage variiert zwischen präperitoneal-retromuskulär und supra- bzw. präaponeurotisch auf der vorderen Rektusscheide. Die Zugangswege können direkt transhernial oder fernab des Bauchwanddefektes erfolgen. Letztere lassen sich laparoskopisch transperitoneal, endoskopisch subkutan oder endoskopisch retromuskulär/präperitoneal realisieren. Einige Techniken können zu anterioren oder posterioren Komponentenseparationen zur Spannungsreduktion bzw. Vergrößerung des Netzlagers erweitert werden. Die robotergestützte Chirurgie eröffnet aufgrund zusätzlicher instrumenteller Bewegungsgrade neue Perspektiven in der laparoendoskopischen Bauchwandchirurgie. Sie bietet die Möglichkeit präperitonealer Ventralhernienoperationen auch hinter und lateral der Rektusmuskelkompartments, wie wir sie bisher nur unterhalb der Linea arcuata aus der Leistenhernienchirurgie gekannt haben.