Erschienen in:
27.08.2021 | Operationen des Ösophagus | Leitthema
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Auswirkungen von COVID-19 auf die onkologische Chirurgie des oberen Gastrointestinaltrakts
verfasst von:
Dr. med. Benjamin Babic, Dr. med. Rabi R. Datta, Prof. Dr. Wolfgang Schröder, Dr. med. Lars M. Schiffmann, Prof. Dr. Dr. Thomas Schmidt, Univ.‐Prof. Dr. Christiane J. Bruns, PD Dr. Hans F. Fuchs
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 10/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mit Ausbruch der COVID-19(„coronavirus disease 2019“)-Pandemie kam es zu Einschränkungen in der elektiven Chirurgie und den damit verbundenen Standards der jeweiligen Krankenhäuser. Da in der onkologischen Chirurgie bestimmte therapeutische Zeitfenster einzuhalten sind, mussten die begrenzten Intensivkapazitäten kritisch verteilt werden, um sowohl akut als auch onkologisch erkrankten Patienten gerecht zu werden. Diese Arbeit fasst die Auswirkungen von COVID-19 auf das Management der onkologischen Chirurgie des oberen Gastrointestinaltraktes sowie im Speziellen der Ösophaguschirurgie in deutschen Zentren zusammen.
Material und Methoden
Es erfolgte eine Befragung deutscher Zentren für Ösophaguschirurgie zu Auswirkungen auf ihr operatives Management während des ersten Lockdowns. Diese Ergebnisse wurden nach Sichtung, Auswertung sowie kritischer Analyse und Interpretation mit der internationalen Literatur verglichen.
Ergebnisse und Diskussion
Erste Empfehlungen internationaler Fachgesellschaften mahnten insgesamt zur Zurückhaltung bei nicht zwingend notwendigen Eingriffen am oberen Gastrointestinaltrakt. Onkologische Eingriffe sollten unter strengen Auflagen, insbesondere nur nach negativer Testung auf COVID-19 und nur bei ausreichend vorhandener persönlicher Schutzausrichtung für das Personal durchgeführt werden. Des Weiteren wurde ein minimal-invasives Vorgehen eher nicht empfohlen. Bei alternativen Behandlungsmöglichkeiten, z. B. der definitiven Radiochemotherapie des Plattenepithelkarzinoms des Ösophagus, sollte diese, wenn möglich bevorzugt werden. Im weiteren Pandemieverlauf zeigte sich, dass durch eine hohe Standardisierung der präoperativen Vorbereitung, auch insbesondere im Hinblick auf die Infektionsdiagnostik, vergleichbare Ergebnisse zur präpandemischen Zeit erzielt werden konnten.