Chlamydia-trachomatis-Infektionen bei Teenagern

Jugendliche kommen heute früh in die Pubertät, viele von ihnen nehmen entsprechend früh sexuelle Kontakte auf. Dass Liebe Nebenwirkungen haben kann mit Konsequenzen für den gesamten Lebensentwurf, gehört zu den tabuisierten Bereichen des gesellschaftlichen Diskurses rund um das Thema Sexualität. In Deutschland verfügen wir über keine Zahlen zur Prävalenz der häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten bei Jugendlichen. Die ÄGGF hat deshalb eine Prävalenzbeobachtung zu Chlamydia-trachomatis-Infektionen bei minderjährigen Mädchen in Berlin (n=266) initiiert. Nach Aufklärung in 92 Schulklassen wurde den Mädchen in 30 gynäkologischen Praxen ein kostenfreier PCR-Test auf Chlamydien angeboten. Die Ergebnisse (10% der 17-Jährigen hatten eine frische Chlamydieninfektion nach durchschnittlich 19 Monaten Verkehr) legen die Vermutung nahe, dass es auch in Deutschland bereits eine schleichende CT-Epidemie unter Jugendlichen gibt. Der Informationsstand Jugendlicher ist mehr als defizitär, die ärztliche Information und Aufklärung der Jugendlichen sind effektiv und erwünscht.