Erschienen in:
01.02.2011 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Graft-versus-Host-Disease (GvHD) – ein Update
Teil 1: Pathophysiologie, Klinik und Stadieneinteilung der GvHD
verfasst von:
R. Travnik, M. Beckers, D. Wolff, E. Holler, M. Landthaler, Prof. Dr. S. Karrer
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 2/2011
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Zusammenfassung
Trotz neuartiger Transplantationstechniken im Bereich der allogenen Stammzelltransplantation (SCT) wie optimierte Konditionierungsregime ist die Graft-versus-Host-Disease (GvHD) mit einer signifikanten Morbidität und Mortalität assoziiert. Während die Inzidenz der akuten GvHD in den letzten Jahren weitgehend unverändert blieb, nahm die Inzidenz der chronischen GvHD in den letzten 10 Jahren zu. Die traditionelle Einteilung der GvHD nach dem Zeitpunkt der klinischen Manifestation gilt heute als überholt. Akute GvHD-Bilder treten auch nach 100 Tagen auf, umgekehrt werden primär chronische Bilder auch schon ab dem 2. Monat nach SCT beobachtet. Die aktuell gültige Klassifikation des National Institutes of Health umfasst die klassische akute GvHD bis Tag 100, eine „late-onset“ akute GvHD (nach 100 Tagen) sowie ein Overlap-Syndrom mit Charakteristika einer akuten und chronischen GvHD sowie die klassische chronische GvHD ohne Zeitlimit. Nach wie vor bereitet die Diagnose einer GvHD der Haut häufig differenzialdiagnostische Schwierigkeiten, da Arzneimittelreaktionen und Virusexantheme klinische und histologische Ähnlichkeiten aufweisen können. Im folgenden Weiterbildungsbeitrag sollen in einem ersten Teil zunächst die pathophysiologischen Mechanismen, die Stadieneinteilung, die unterschiedlichen Hautmanifestationen der akuten und chronischen GvHD sowie das histopathologische Bild besprochen werden. In einem zweiten Teil werden die Prognose sowie die Prophylaxe und Therapie der GvHD anhand der aktuellen Literatur diskutiert.