Erschienen in:
01.11.2011 | Leitthema
Rosazea
Systemische Therapie mit Retinoiden
verfasst von:
Dr. A. Thielitz, H. Gollnick
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 11/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Isotretinoin stellt seit Jahrzehnten eine wirksame und sichere Therapieoption bei schweren und therapierefraktären Formen der Rosazea dar und kann auch bei schwer behandelbaren Sonderformen der Rosazea, wie z. B. der granulomatösen Rosazea, als effektive „Second-line-Therapie“ eingesetzt werden. Die bisher durch Einzelfallberichte und kleinere Studien belegte Wirksamkeit dieser Substanz wurde aktuell durch eine große randomisierte, doppelblinde, kombinierte Dosisfindungs- und Wirksamkeitsstudie untermauert. Dabei erwies sich 0,3 mg/kg KG bei Rosazeapatienten vom papulopustulösen und phymatösen Subtyp als effektive und anderen Dosierungen überlegene Therapiemodalität mit gutem Nutzen-Risiko-Profil und guter Verträglichkeit, die dem etablierten Goldstandard einer systemischen Doxycyclin-Therapie nicht unterlegen war. Die Wirksamkeit von Isotretinoin bei Rosazea erklärt sich in erster Linie durch mögliche antiinflammatorische, antioxidative, antiangiogenetische sowie antifibrotische Effekte auf pathogenetische Faktoren der Rosazea sowie durch einen antiseborrhoischen Effekt bei Sonderformen der Rosazea, wie z. B. der Rosacea fulminans oder den phymatösen Formen.