Erschienen in:
01.07.2013 | Leitthema
Topische Therapie der Rosazea
verfasst von:
Prof. Dr. H. Schöfer
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 7/2013
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Zusammenfassung
Metronidazol- und azelainsäurehaltige Präparate sind die einzigen für die topische Therapie der Rosazea zugelassenen Externa. Alle anderen topischen Behandlungen der verschiedenen Rosazeastadien und ihrer Sonderformen erfolgen mit Fertigarzneimitteln und Magistralrezepturen im Off-label-Use. Kortikosteroidexterna gelten wegen ihrer unerwünschten Nebenwirkungen (erhöhtes Atrophierisiko der Gesichtshaut, Induktion einer Steroidrosazea, massive Verschlechterung des Hautbefundes nach dem Absetzen) als kontraindiziert. Sie dürfen lediglich bei schweren Akutformen (z. B. Rosacea fulminans) kurzzeitig zur Therapieeinleitung eingesetzt werden. Hauptindikation der topischen Behandlung ist die Rosacea papulopustulosa. Die Talgdrüsen- und Bindegewebshyperplasien der glandulär hyperplastischen Rosazea sind mit Externa kaum zu beeinflussen, und auch die flüchtigen Erytheme der Rosazeadiathese sowie die persistierenden Erytheme der Rosacea erythematosa sprechen auf topische Therapien nur unbefriedigend an. Für diese erythematösen Formen steht ein neuer Wirkstoff, der α2-Adrenorezeptor-Agonist Brimonidin, in einer Gelformulierung vor der Zulassung. Bei allen schweren Formen der Rosazea wird zunächst eine topisch systemische Kombinationstherapie empfohlen. Nach deutlicher Besserung reicht dann häufig eine topische Erhaltungstherapie zur Stabilisierung des Befundes aus.