Thrombozytenaggregationshemmer und Antikoagulanzien

Viele dermatochirurgische Patienten erhalten eine antikoagulative oder thrombozytenhemmende Medikation. Das perioperative Management dieser Medikationen ist uneinheitlich und von Ängsten vor Blutungskomplikationen geprägt. Die in Studien nachgewiesenen Raten an postoperativen Blutungen unter dieser Medikation sind jedoch nur moderat erhöht. Die klinische Erfahrung zeigt keine nennenswerte Zunahme von Blutungsereignissen peri- oder postoperativ. Im Zuge einer Risikoabwägung muss die Gefahr thromboembolischer und thrombotischer Komplikationen nach Ab- oder Umsetzen höher gewichtet werden als ein blutungsbedingtes Operationsrisiko. Deshalb sollte nach Erfahrung der Autoren bei dermatochirurgischen Eingriffen die medikamentöse Blutverdünnung in aller Regel beibehalten werden. Ein generelles Bestimmen von Gerinnungsparametern erscheint präoperativ nicht sinnvoll und kann auf ausgewählte Patientengruppen beschränkt werden.