Erschienen in:
01.09.2015 | Altersdermatosen | Leitthema
Kontaktallergien bei Senioren
verfasst von:
Prof. Dr. V. Mahler
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 9/2015
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Zusammenfassung
Die Gruppe der Senioren (> 65 Jahre) nimmt in der Allgemeinbevölkerung zu. Das Sensibilisierungsprofil dieser Gruppe wird potenziell beeinflusst durch lebenslang kumulierte berufliche und außerberufliche Expositionen und vermehrt auftretende Komorbiditäten, die Lokal- oder Systembehandlung erfordern. Aktuelle Auswertungen zur „Hitliste“ der am häufigsten nachgewiesenen Kontaktsensibilisierungen bei über 65-Jährigen im IVDK (Informationsverbund Dermatologischer Kliniken)-Kollektiv (2009 bis 2013: N = 14.841) zeigen deutliche Unterschiede im Vergleich zur Altersgruppe bis einschließlich 65 Jahre. Die 10 am häufigsten erkannten Kontaktallergene sind bei über 65-Jährigen Duftstoff-Mix, Perubalsam, Nickel(II)-sulfat, Duftstoff-Mix II, Kolophonium, Propolis, Chlormethylisothiazolinon/Methylisothiazolinon (3:1), Wollwachsalkohole, Amerchol L 101, tert.-Butylhydrochinon. Nickelsensibilisierung ist signifikant seltener, Sensibilisierungen auf Duftstoff-Mix I und Perubalsam sind signifikant häufiger als im IVDK-Vergleichskollektiv bis 65 Jahre. Der Patientenanteil mit am Bein lokalisierter Dermatitis betrug im untersuchten Kollektiv der über 65-Jährigen 25,9 % (vs. 5,8 % im Vergleichskollektiv). Die Auswertung der Subgruppen der über 65-Jährigen mit und ohne Ulkus/Stauungsdermatitis/chronisch venöse Insuffizienz zeigte wesentliche Unterschiede bezüglich der Sensibilisierungshäufigkeiten auf Salbeninhaltsstoffe (Wollwachsalkohole, Amerchol L 101 und tert. Butylhydrochinon). Bei entsprechender Komorbidität ist daher die Testung der DKG-Testreihe Externa-Inhaltsstoffe parallel zur Standardreihe sinnvoll.