Erschienen in:
01.11.2015 | Pilzinfektionen mit Hautbeteiligung | Originalien
Microsporum canis
Aktuelle Daten zur Prävalenz des zoophilen Dermatophyten im mitteldeutschen Raum
verfasst von:
S. Uhrlaß, C. Krüger, Prof. Dr. P. Nenoff
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 11/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Microsporum (M.) canis, dessen Infektionsquelle meist Katzen sind, wird nach wie vor als der häufigste zoophile Dermatophyt in Deutschland und Europa angesehen. Der ebenfalls zoophile Dermatophyt Trichophyton (T.) Spezies von Arthroderma (A.) benhamiae ist in bestimmten Regionen von Deutschland ebenfalls ein sehr häufiger und neuer Erreger von Dermatophytosen.
Material und Methoden
Über 3 Jahre, 3/2010 bis 3/2013, wurden Hautproben von Kopf, Gesicht, Oberkörper und Extremitäten kulturell und mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) auf Dermatophyten untersucht. Die Materialien stammten aus Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt, teilweise auch aus deutschlandweiten Einsendungen. Der kulturelle Erregernachweis erfolgte auf Sabouraud 4 %-Glukose-Agar mit und ohne Cycloheximid. Zum Dermatophyten-DNA-Nachweis kam ein Uniplex-PCR-ELISA zum Einsatz.
Ergebnisse
Es wurden 8464 Proben von 7680 Patienten untersucht. Bei 114 (1,5 %) von 7680 Patienten ließ sich M. canis mittels Kultur und/oder PCR nachweisen. M. canis war in 100 Proben kulturell nachweisbar, in 107 Proben mit PCR, in 91 Proben kulturell und mit PCR. Bei 12 Patienten wurde nur der kulturelle Nachweis (ohne PCR) durchgeführt. Eine Tinea corporis durch M. canis hatten 59 Patienten, eine Tinea capitis 8, Tinea faciei 5, Tinea manus 2 Patienten. Von den Patienten waren 45 % jünger als 20 Jahre, 42 % 20 bis 49 Jahre alt, und 13 % 50 Jahre und älter. Demgegenüber war T. Spezies von A. benhamiae mittels Kultur und/oder PCR bei 231 von 7680 Patienten (2,9 %) nachweisbar. M. canis folgte demnach als zweithäufigster zoophiler Dermatophyt.
Schlussfolgerung
M. canis ist nach wie vor ein häufiger zoophiler Dermatophyt in Deutschland. Seit mehreren Jahren kam es jedoch hierzulande und in einigen europäischen Ländern zu einer Zunahme von Infektionen durch den ebenfalls zoophilen Dermatophyten T. Spezies von A. benhamiae. Dieser zoophile Dermatophyt, der von Meerschweinchen auf den Menschen übertragen wird, scheint im Moment zumindest in einigen Regionen Deutschlands häufiger als M. canis zu sein.